Verborgene Plätze, besondere Schätze - Teil 2
„Er predigt ganz dynamisch“

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Besuch im Klemensmuseum in der Kirche Maria am Gestade in Wien, dem Zentrum der Klemens-Verehrung: Pater Hans Hütter führt uns durch die Ausstellung mit Original-Objekten, Bildern und Zitaten über Leben und Wirken des hl. Klemens Maria Hofbauer und zeigt uns einen völlig verborgenen Ort voll Geschichte.

Ein Schwarz-Weiß-Foto an der Wand zeigt das Geburtshaus des hl. Klemens Maria Hofbauer in Tasswitz bei Znaim. Der Stadtpatron Wiens wurde darin 1751 als eines von zwölf Kindern eines böhmischen Viehzüchters und einer deutschstämmigen Mutter geboren. „Da eine Schulbildung finanziell nicht möglich war, erlernte Hofbauer das Bäckerhandwerk“, erzählt Pater Hans Hütter. Wir befinden uns im Klemensmuseum, drei Nebenräumen in der Kirche Maria am Gestade in Wien. Pater Hütter von den Redemptoristen führt mich durch das kleine, aber feine Museum, das das Leben des Heiligen mit Original-Objekten veranschaulicht.

Erinnerungsstücke an den Wiener Stadtpatron, die hier zu sehen sind, sind u.a. ein Gebetbuch, das der Heilige eigenhändig mit Tinte geschrieben hat, ein Rosenkranz und ein Glaskreuz-Anhänger mit einer Kreuzreliquie. „Ein besonders schönes Stück ist die Kasel, ein barockes Messgewand, die Klemens getragen hat und die wir noch heute zum Klemensfest verwenden“, berichtet Pater Hütter.

Er ließ sich keinen Maulkorb umbinden

Klemens Maria Hofbauer wirkte nur zwölf Jahre in Wien von 1808 bis 1820 und übte dennoch so starken seelsorglichen Einfluss aus, dass man ihm den Beinamen „Apostel von Wien“ gab. „1813 wurde er Rektor in der Ursulinenkirche, wo er sich gut entfalten konnte. Er hat gegen alle staatlichen Vorschriften feierliche Gottesdienste gefeiert und gepredigt, was an normalen Tagen verboten war. Er ließ sich keinen Maulkorb umbinden und ist von den Behörden ständig bespitzelt worden. Trotzdem wurde er für alle Gesellschaftsschichten ein gesuchter Beichtvater: von den einfachen Leuten bis zu den Adeligen und einflussreichen Persönlichkeiten“, berichtet Pater Hans Hütter. Ein Zeugnis dieser Zeit und im Museum zu sehen ist der offene Beichtstuhl, in dem der Heilige unzähligen Menschen die Beichte abnahm.

An den Wänden sind Zitate über Klemens zu lesen: „Er predigt ganz dynamisch und in höchstem Grade einfach, so dass auch ein Kind es begreifen konnte, und doch war die höchste Weisheit darin enthalten. Dabei hat er in Vortrag und Miene eine so rühmliche Gutmütigkeit, dass man ihn liebgewinnen muss“, schildert etwa die Weggefährtin Sophie Johanna Schlosser das Faszinierende an Klemens Maria Hofbauer in ihrem Wiener Tagebuch.

Im Museum befindet sich zudem der berühmte Perger Altar aus der Renaissance und die wechselvolle Geschichte des Redemptoristen-Ordens wird übersichtlich präsentiert. Ein Besuch lohnt sich.
Das Klemensmuseum ist sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Das Grab des Heiligen befindet sich in der Kirche Maria am Gestade, die täglich von 7 bis 18 Uhr geöffnet ist.

Autor:

Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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