Engagierte Priester
Auch in der Pension aktiv als „Aushelfer“

Aktiver „Pensionist“ Walter Pischtiak mit „seinem“ Pfarrer Helmut Scheer. | Foto: Pfarre
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Unsere Priester im „Ruhestand“ helfen oft auch im hohen Alter mit, dass sonntags in vielen Kirchen Gottesdienste gefeiert werden können. Alt-Dechant und Alt-Pfarrer Walter Pischtiak über das sogenannte „Aushelfen“.

Emeritus“ steht im Ausweis für Priester, nicht Pension, erzählt Walter Pischtiak schmunzelnd dem SONNTAG.

In den vergangenen 25 Jahren hat er im Herzen des Weinviertels als Dechant und seit fast 50 Jahren als Pfarrer in Ladendorf und mehreren anderen Pfarren viele Menschen kennengelernt. „Die Menschen in den früheren Pfarren oder auch des Dekanats freuen sich, wenn der Oide mit ihnen zusammentrifft oder ihren Geburtstag nicht vergessen hat“, sagt Pischtiak.

Wie der Sonntag eines Priesterpensionisten aussieht? „Der Sonn- oder Feiertag ist für mich geprägt durch die Messfeier. In den vergangenen Jahren waren es öfters auch zwei, seit 2021 ist es nur eine Heilige Messe, denn manchmal geht es gesundheitlich nicht mehr so ganz gut“, sagt Pischtiak: „Mein Pfarrer hat dafür Verständnis. Natürlich spielt auch das Autofahren eine große Rolle, denn im Finstern fahren ist auch für mich, dem über 80-Jährigen, nicht sehr einfach.“

Fast jedes Wochenende und oft unter der Woche sind auch sein fast 80-jähriger Bruder und seine Gattin bei ihm, da gibt es reichlich für sie Arbeit in der Wohnung, denn Pischtiak ist Anhänger der „dynamischen Ordnung“.

Warum ihm das sogenannte „Aushelfen“ so wichtig ist? „Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da hatte ich als junger Pfarrer jedes Jahr in einem Statistikbogen auszufüllen: Wie viele von den Pfarrangehörigen besuchen (!) täglich die Heilige Messe? Ich konnte lange dabei die Zahl Drei einfügen“, sagt Pischtiak: „Jetzt würde in so mancher Pfarre keine Sonntagsmesse mehr sein. Die Großraumpfarre ist halt wirklich sehr groß.

So lange ich kann, werde ich sehr gerne zelebrieren. Ich bin mir sicher, dass mein himmlischer Chef mir deshalb noch Tage schenkt.“

Pischtiaks zuständiger Pfarrer Helmut Scheer ist „sehr froh über seine Mithilfe, denn ohne unsere Pensionisten würden wir es nicht schaffen“. Scheer ist auch glücklich, dass weitere Priesterpensionisten wie Rudolf Prokschi und Robert Grygar in den Pfarren des Dekanats „gerne aushelfen“.

„An vielen Orten erlebe ich, wie sich Priesterpensionisten mit großer Selbstverständlichkeit nach wie vor bei der Seelsorge und bei der Feier der Gottesdienste mit einbringen“, sagt Pastoralamtsleiter Markus Beranek zum SONNTAG: „Ich erlebe das als große Bereicherung, wenn Priester unterschiedlicher Lebensalter und Lebensphasen so Impulsgeber für unsere Pfarren/ Gemeinden sind.

Es beeindruckt mich, wie manche Priester auch im fortgeschrittenen Alter mit Freude und Dankbarkeit ihren Dienst tun, weil mich das auch selbst ermutigt und inspiriert. Und immer wieder bin ich fasziniert, wenn Priesterpensionisten sich mit Pensionsbeginn auf ganz neue Aufgabenfelder einlassen und bereit sind zu lernen und vielleicht auch andere genau dazu inspirieren. Danke für den Mut zum Loslassen und die Bereitschaft, neue Erfahrungen zuzulassen!“

Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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