Meinung
Vom Arbeiten und Urlauben

Renate Magerl (35) ist Bereichsleiterin für Kommunikation und Medien der Ordensgemeinschaften Österreichs. | Foto: msb/Ordensgemeinscha�ten
  • Renate Magerl (35) ist Bereichsleiterin für Kommunikation und Medien der Ordensgemeinschaften Österreichs.
  • Foto: msb/Ordensgemeinschaten
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Die Stadt wird ruhiger, der Verkehr nimmt ab, das Telefon läutet seltener und die Mails werden weniger…
Es ist Urlaubszeit und viele Menschen unterbrechen das Arbeitsjahr für eine Auszeit vom Arbeitsleben. Das ist gut und wichtig. Selbst Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, die Urlaubszeit zu nutzen, um sich körperlich, aber auch seelisch zu erholen.

60-Stunden im Hamsterrad?

Arbeit ist ein wesentlicher Teil unseres Lebens, sie gibt uns im besten Fall Sinn, Anerkennung, Wertschätzung, Struktur, Gestaltungsmöglichkeit und vieles mehr als „nur“ Geld. Wir können aktiv mit unseren Händen etwas erschaffen und mitgestalten.

Damit wir aber aus dem täglichen Hamsterrad der Arbeit ausbrechen können, ist es wichtig, das Arbeitsleben auch mal zu unterbrechen. Sei es am Arbeitstag oder am Wochenende eine bewusste Pause einlegen oder ür ein paar Tage oder Wochen Urlaub machen und so ür Körper, Geist und Seele neue Energie zu schöpfen.

60-Stunden-Wochen sind bei Vielen nichts Ungewöhnliches, nahezu jeder von uns ist schon rund um die Uhr erreichbar und beantwortet Mails schnell zwischendurch am Handy. Ja, wir leben in einer Leistungsgesellschaft. In dieser schnelllebigen Zeit müssen wir oft erst wieder lernen, Ruhe auszuhalten, nicht ständig aufs Handy zu
blicken, sich einfach mal rauszunehmen und innezuhalten.

Nichts-Tun ist nicht gleich Nichts-Tun!

Oft ertappe ich mich dabei, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich am Sofa liege und einfach nichts tue. Dabei ist es genau das, was Körper und Geist hin und wieder brauchen – Zeit, um die Gedanken schweifen zu lassen oder auch zu ordnen. Ordensleuten p egen seit Jahrhunderten die Tradition, ihren Tag mehrmals bewusst anzuhalten.

Eine bewusste Unterbrechung, um sich Zeit zu nehmen, zu besinnen, zu beten. Genießen wir also diese bewusste Unterbrechung der Arbeit, um Krat zu schöpfen, um uns zu erholen und Körper, Geist und
Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen, bevor es dann Ende August in der Stadt wieder lauter, schneller und voller wird. Aber vergessen wir auch dann nicht auf bewusste Unterbrechungen.

ordensgemeinschaften.at

Autor:

Sophie Lauringer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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