Meinung
Mission first

So lautet das Motto in unserer Diözese und möchte zur Neuevangelisierung ermutigen. Hinausgehen und Jesus den Christus verkünden. So gesehen war der heilige Dominikus eigentlich ein Vorläufer dieser Haltung.

Dominikus selbst hat versucht, in Gebet und Betrachtung sich für Gott zu öffnen. Nicht er wollte auf Gott zugehen – er wollte Gott auf sich zukommen lassen. Im Geschehen dieser Begegnung hat Dominikus erkannt: Gott wendet sich voll Erbarmen dem Menschen zu. In Jesus offenbart er sich als der, der Schuld verzeiht, Gebrechen heilt und Leben in Fülle schenkt. Diese Erkenntnis hat Dominikus so bewegt, dass sein Ziel war, möglichst vielen diese erlösende Begegnung zu ermöglichen. So hat er begonnen, mit seiner Lebensform in Einfachheit und seinem Wort Jesus zu verkünden. Und hat Menschen dafür gewonnen, sich dieser Aufgabe, diesem Werk anzuschließen. Diese dazugewonnenen Brüder hat Dominikus dann zu zweit ausgesandt, um das Wort Gottes, Jesus, in die Welt zu tragen.

Ist Dominikus damit nicht Vorbild für uns, gerade im Kontext der Neuevangelisierung? Wie er zuerst sich selbst in Gebet und Betrachtung öffnen, damit Gott uns von neuem begegnen kann. Und aus dieser Begegnung mit der heilenden, heiligen Liebe gedrängt werden, hinauszugehen in unsere Welt, um andere den Zugang zu dieser Erfahrung des liebenden Gottes zu ermöglichen! Und wenn wir uns allein zu schwach, zu unsicher fühlen – dann zu zweit, zu dritt, zu wieviel auch immer – als Kirche eben hinauszugehen!

Mission first - ja, zuerst bei uns selbst. Und daraus, in persönlicher aber auch in gemeinsamer Erfahrung Gottes in Gebet und Liturgie, missionarische Kirche werden in einer der Zeit, in der so vieles Bedrohliche die Welt verdunkelt!

Möge der heilige Dominikus, dessen
800. Todestag wir heuer feiern, uns nicht nur ermutigendes Vorbild, sondern vielmehr stärkender Begleiter und Fürsprecher sein! wien.dominikaner.org

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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