Junge Meinung
Mein Denken ist vergiftet
Wie viele andere Menschen in meinem Alter berührt mich der aktuelle Krieg in der
Ukraine zutiefst.
Teilweise konsumiere ich wie besessen Nachrichten vom Kriegsgeschehen, und immer öfter packt mich eine unglaublich starke Wut gegenüber der russischen Armee und ihrem Diktator. In diesem Fall vergesse ich die menschliche Seite dieses Krieges, die Toten verlieren ihr Gesicht hinter den Zahlen, ich hoffe auf militärische Siege der ukrainischen Armee beziehungsweise auf ein Einschreiten von Friedenstruppen.
Außerdem macht mich der Gedanke verrückt, dass junge Fußballspieler wie ich
gerade im Krieg kämpfen müssen, anstatt ihrer Leidenschaft nachzugehen.
Meine Denkweise ist vergiftet und ich vergesse, was mir als gläubiger Christ wirklich wichtig sein sollte: Nächstenliebe und Frieden, wofür ich beten möchte. Schließlich geht es um das Wohlergehen und die Würde aller Menschen, unabhängig ob Russen oder Ukrainer. Jedes genommene Menschenleben ist eines zu viel, die psychischen Folgen für die Soldaten, Kinder und Geflüchteten sind unvorstellbar. Dies muss man sich immer wieder in Erinnerung rufen, wenn man über diesen Krieg spricht oder
etwas liest.
In meinen Gebeten bitte ich Gott um Frieden für die zehntausenden ukrainischen
Kinder, Eltern und Großeltern, welche gerade auf unvorstellbare Weise leiden müssen, für die russischen Bürger, die den Preis zahlen müssen für die Politik ihres Regimes sowie für junge ukrainische und russische Soldaten, die in einen sinnlosen Krieg gezogen wurden. Ich will dafür beten, dass die Machthaber unserer Welt zur Vernunft kommen, sich ihrer Sünden bewusst werden und Frieden in ihren Herzen einkehrt, um jedes einzelne Menschenleben zu achten.
Die Bedeutung des Osterfestes ist für mich dieses Jahr größer denn je gewesen. Wir brauchen Jesus in unserem Leben, der die Liebe und Hoffnung verkörpert und sagt: ,,Friede sei mit euch!’’ Papst Franziskus meinte dazu in seinem Ostersegen: ,,Die Wunden am Leib des auferstandenen Jesus sind das Zeichen des Kampfes, den er für uns mit den Waffen der Liebe geführt und gewonnen hat, auf dass wir Frieden haben, in Frieden sein und in Frieden leben können. Wenn wir auf diese glorreichen Wunden schauen, öffnen sich unsere verhärteten Herzen und lassen die Osterbotschaft eintreten: ‚Friede sei mit euch!`. Lassen wir den Frieden Christi in unser Leben, in unsere Häuser, in unsere Länder eintreten!’’
Autor:Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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