Meinung
Kämpfen und zeigen, was man drauf hat

P. Johannes-Paul Chavanne OCist (38) ist Generalsekretär der Hochschule Heiligenkreuz und Olympiakaplan. | Foto: Elisabeth Fuerst
  • P. Johannes-Paul Chavanne OCist (38) ist Generalsekretär der Hochschule Heiligenkreuz und Olympiakaplan.
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Aufbruch zu den 16. Paralympics in Tokio. Was macht ein Seelsorger da? Das, was ein Priester immer macht: von Gott her bei den Menschen sein. Segnen, zuhören, beten, da sein und die Sakramente feiern. Es gab jetzt schon viele schöne Begegnungen und spürbare Dankbarkeit für die priesterliche Begleitung. Ich habe gesegnete Kreuze mit, die ich einigen der Athleten geschenkt habe.

Wie es vor Ort sein wird, weiß ich noch nicht. Die Coronaregeln sind ziemlich streng, was persönliche Kontakte und Seelsorge erschwert. Aber die bei den Paralympics antretenden Athletinnen und Athleten verdienten Beachtung.

Der Behindertensport ist familiärer, überschaubarer, entspannter – auch wenn es hier Sport auf allerhöchstem Niveau gibt. Sie verdeutlichen besonders eindringlich den „Comeback-Gedanken“, den Lebensmut, sich nach Schicksalsschlägen wieder zurückzukämpfen und zu zeigen, was man draufhat. Ich erhoffe mir ähnlich viel Aufmerksamkeit für die hier engagierten Menschen und ihre Geschichten wie bei den so erfreulich erfolgreichen Olympia-Teilnehmern.

Doch Ethik und Moral müssen immer und überall im Sport gelten. Auch wenn in einer Wettkampfsituation sicher ein emotionaler Ausnahmezustand herrscht, braucht der Sport verlässliche ethische Maßstäbe. Die Zehn Gebote gelten überall! Und Menschenrechte sind auch wichtiger als wirtschaftlicher Profit. Sportveranstaltungen auch in der Größenordnung von Olympia oder einer Fußball-WM dürften nicht auf dem Rücken von Ausgebeuteten ablaufen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass einzelne Akteure – und hier eher Funktionäre als Sportler – den Sport in erster Linie als Mittel zum Geldverdienen sehen.

In diesem Sinn: Wir freuen uns auf faire, spannende und erfolgreiche Wettkämpfe! Gott segne alle Athletinnen, Athleten und Fans.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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