Meinung
Ernsthaft gehört
Im Rückblick auf die Tage in Rom kann ich
sagen: Die Reise der Frauendelegation war
gelungen.
Sie wird nachwirken und ein neues Kapitel im Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen der Kirche aufschlagen.
Wir hatten wunderbare Gespräche mit Top-Leitungsfrauen im Vatikan und auch eine sehr herzliche Begegnung mit Papst Franziskus. Erstmals war eine Frauendelegation im Vatikan. Möglich wurde es durch die beiden Diplomatinnen als „Türöffnerinnen“, Doris Schmidauer und der Botschafterin beim Heiligen Stuhl.
Obwohl von manchen im Vorfeld hinterfragt, konnten wir alle unsere Statements und Anliegen sagen, wurden ernsthaft gehört, tauschten uns über Care-Arbeit genauso aus wie über Leitungserfahrungen und wurden in vielen Wahrnehmungen bestärkt. So wurde uns
bestätigt, dass nicht nur wenige westeuropäische Frauen das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche vertreten, sondern das Thema seit der Jugendsynode 2018 von
allen Kontinenten und Kulturen mit Nachdruck eingebracht wird. Der synodale Weg der Weltkirche soll hier Schritte hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft gehen.
Wenn die katholische Kirche vor der Geschichte und der Gesellschaft nicht das Gesicht verlieren möchte, dann braucht es jetzt eine Veränderung, eine Transformation hin zu Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung auf allen Ebenen der Kirche. Dies betrifft die Förderung von Frauen in Leitungspositionen genauso wie die Wertschätzung der Lebens- und Glaubensformen der jungen Frauen sowie die Neugestaltung des sakramentalen Amtes für Frauen und Männer.
Unsere Praxis-Beispiele wurden aufgenommen. Die Ikone der zwei priesterlichen heiligen Frauen, die wir Papst Franziskus gemeinsam mit unseren Anliegen übergeben konnten, sprach für sich.
Wir waren in diesen Tagen Teil des weltweiten synodalen Weges und gingen sichtbar einige bedeutende Schritte in die Zukunft einer geschlechtergerechten Kirche.
Autor:Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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