Meinung
Erneuerung der Kirche durch Anpassung?
Die Forderung nach Erneuerung der Kirche ist in aller Munde. Die große Frage lautet: Worin besteht sie? Wahr ist, dass wir eine Zeit starker Veränderungen erleben. Verliert die Kirche den Anschluss? Hat sie ihn schon verloren?
Viele verlangen, die Kirche müsse sich anpassen. Anpassen an wen? Einfach an die Gegebenheiten von heute?
Durch die Anforderungen der Arbeit und andere Umstände verlieren viele Gott aus dem Blick und geraten leichter denn je in alte und neue „Knechtschaften“. Die Menschen haben fast alles und sind dennoch nicht glücklich. Die Sehnsucht, die wir im Herzen tragen, weil wir von Gott stammen und zu Ihm hin unterwegs sind, wird nicht erfüllt.
Christus ist anziehend, auch heute. Er führt zum Vater. Durch ihn hat jeder Mensch eine Chance, auch der Allerschwächste, Fehlerhafteste. Und die Kirche? Ist auch sie anziehend? Nach meiner Beobachtung Ja. Nicht alle Kirchen leeren sich, manche füllen sich, auch bei uns.
Die heutige Zeit ist vor allem ein Ruf zur klaren Identität und zur Authentizität, jedenfalls zum Streben danach. Dies betrifft die Kirche und jeden Christen. Alle, Frauen und Männer, Junge und Alte sind Hoffnungsträger für ihre Familien und Arbeitskollegen, für Kirche und Gesellschaft, wenn sie Christus im Herzen tragen. Papst Franziskus wird nicht müde, Eltern nahezulegen, dass sie ihren Kindern keine langen Predigten halten sollen, wichtig sei nur, dass sie ihre Berufung leben. Dann werden fast immer ihre Kinder den Weg finden. In der Folge entstehen weitere christliche Familien und kommen geistliche Berufe.
Aber sind es nicht doch nur wenige, die auf Ihn hören, die Ihn tatsächlich im eigenen Leben aufnehmen? War es nicht immer so, dass es bei wenigen begonnen hat? Wir sind aber gar nicht so wenige. Christus hat es prophezeit, dass die Kirche niemals untergehen wird, und wie seinen Jüngern ruft er uns zu: „Habt Mut, ich habe die Welt besiegt.“
Autor:Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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