Bäuerin und Kerzenmacherin
Sie macht Licht mit sehr viel Liebe

Rosemarie Feuchtenhofer bei der Gestaltung der Lichtmess-Kerze | Foto: Agathe Lauber-Gansterer
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Rosemarie Feuchtenhofer, Bäuerin aus der Pfarre Kirchberg am Wechsel im Südvikariat, gestaltet seit mehr als zwei Jahrzehnten wunderschöne Kerzen mit christlichen Motiven für die verschiedensten Anlässe. Zu Maria Lichtmess (2. Februar) macht sie sich selbst eine besondere Kerze und lässt diese segnen.

Der Herrgottswinkel ist Rosemarie Feuchtenhofers liebster Arbeitsplatz, wobei es für sie nicht Arbeit ist, wenn sie hier liebevoll Kerzen gestaltet. Bei ihrem Tun, das oft Stunden einnimmt, kann man auch nicht von einem „Hobby“ sprechen. Was ist es dann?

Ganz oben hängt das Kreuz, etwas unterhalb Christus und der Engel Gabriel auf griechischen Ikonen. Der hl. Josef steht als Holzskulptur unten in der Mitte. „Mit der Marien-Ikone ist die Familie nun komplett“, freut sich die Bäuerin, dreifache Mutter und vierfache Oma. Die schöne, großzügige Stube ist gemütlich und von Holz dominiert. Die Großfamilie findet hier gut Platz. Heute ist es ruhig. Ein Winternachmittag mit dichter Wolkendecke und früh einsetzender Dämmerung – ideal zum Kerzenmachen.

Kerzen für kirchliche Anlässe

„Das Kerzenmachen ist für mich Gebet. Wenn ich eine Weihnachtskerze mache, denke ich an die Menschwerdung und an das Jesuskind. Wenn ich Osterkerzen mache, meditiere ich über die Passion und die Auferstehung“, erzählt Rosemarie Feuchtenhofer im Gespräch mit dem SONNTAG. Für ihre Heimatpfarre Kirchberg am Wechsel gestaltet sie alljährlich die große Osterkerze für den Altarraum. „Das ist ein große Ehre und auch Herausforderung. Bei einer ein Meter hohen Kerze brüte ich schon länger an der Idee“. In der Pfarre ist sie auch als Kommunionhelferin aktiv und zeigt hier ebenso besondere Strahlkraft.

Die große Liebe zum Kerzenmachen „entflammte“ vor mehr als 20 Jahren, als angeregt durch die örtliche kfb (Katholische Frauenbewegung) Kerzen für den pfarrlichen Ostermarkt gebraucht wurden. „Die Anfänge waren schwierig“, erinnert sich Rosemarie Feuchtenhofer. Dann kam das erste Vorlagenheft und die Freude am Gestalten der Kerzen wuchs rasch. Dass sie sich alles selber beigebracht hat, ist angesichts der Schönheit ihrer fein gearbeiteten Wachskunstwerke kaum zu glauben. Rosemarie Feuchtenhofer macht heute Kerzen für alle – vor allem kirchlichen – Anlässe: von Taufe, Firmung, Hochzeit und Geburtstag bis hin zum Trauerfall. „Über eine Taufkerze freue ich mich jedes Mal, weil da ein Kind auf die Welt gekommen ist. Bei einer Hochzeitskerze denke ich bei der Gestaltung immer an das Paar, für das ich es mache.“ Das spüre man, sagen die Menschen, für die sie Kerzen macht. Pro Jahr sind das mittlerweile an die Hundert. „Ich mache sie vor allem im Winter, in der warmen Jahreszeit lässt mit die Landwirtschaft keine Zeit.“ Hochzeiten und Geburtstage sind eine Ausnahme.

Die Lichtmess-Kerze

„Ich mache mir zu Maria Lichtmess jedes Jahr eine Kerze und lasse diese dann segnen“, sagt Rosemarie Feuchtenhofer und umrahmt die Muttergottes mit cremefarbenem Kleid und weinrotem Mantel auf der Kerze mit einem zarten Goldwachsfaden. Sie zündet sie bei Unwetter an oder wenn anderwertige „dunkle Wolken“ aufziehen. „Der Schein einer Kerze ist für mich ein ganz besonders warmes Licht, vor allem in der dunklen Jahreszeit“. Zu Maria Lichtmess ist diese dann spürbar überstanden.

Autor:

Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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