Diskussion: Mein Papa, der Neupriester
Ich erwarte eine Aufklärung!

Wir erhielten mehrere Fragen zum Artikel über Neupriester Robert Rintersbacher, die wir hier veröffentlichen.

Ich glaube, da verschlägt es auch vielen anderen die Stimme!

Nach der allerdings mit wenn und abers in besonderen Umständen - immer und immer wieder deklarierten Unauflöslichkeit der Ehe und dem offensichtlichen Vollzug derselben war und ist Herr Rintersbacher noch mit seiner ersten Frau gültig verheiratet! Wenn es sich herumspricht, dass gültig verheiratete Männer zum Priester ebenso wie zum Diakon geweiht werden können, dann wird das den Priestermangel allerdings bremsen, der ja die Kirche so beunruhigt.

Entweder es wurde in dem Artikel ein entscheidendes Wort ausgelassen, das Wort "standesamtlich" als viertes Wort im ersten Satz des vierten Absatzes, dann wäre Frau Monika nach amtskirchlicher Auffassung seine uneheliche Tochter; es lägen dann Umstände vor, die es bei Priesterkandidaten sicher schon öfter gegeben hat. Oder die Ehe wurde aus anderen Gründen für ungültig erklärt, von denen aber nicht die geringste Rede ist.
Oder -siehe oben !

Ich erwarte eine Aufklärung in der nächsten Nummer des "Sonntag"! Sicher nicht nur ich!

Mit Kopfschütteln,
Ihr Leser Hans J. Stetter

Zum Leserbrief von Hans Stetter

Die Einleitung eines Eheannulierungsverfahrens durch die katholische Kirche ist kein Verfahren, das man leichtfertig vom Zaun bricht. Was immer die Gründe dafür sein können, wir können darauf vertrauen, dass die kirchlichen Gerichte diese gründlich geprüft haben. Diese werden nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten.

Wenn sich ein Mann nach vielen Jahren danach entschließt, den Weg des Priestertums zu gehen, können wir sicher gehen, dass die Vorstehung des Priesterseminars die Gründe und das Vorgehen des Eheannulierungsverfahrens genau geprüft hat.

Ursachen, Verfahrenswege, Hintergründe, Zeitabläufe und sonstige Zusammenhänge ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren, das würde dem reisserischen Niveau einer Kronenzeitung wohl gefallen - aber nicht dem "Sonntag"!

Dr. Eva Kubalek

Neupriester mit 68 Jahren

Der Lebensweg von Robert Rintersbacher zeigt einmal mehr, welche Umwege zu gehen sind, um seiner wachsenden Berufung zum Priester nachgehen zu können. Als junger Mann, sehr katholisch geprägt, konnte er sich eine große Familie vorstellen. Er heiratet und Tochter Monica kommt auf die Welt, mit der er sich bis heute sehr gut versteht. Aber nach kurzer Zeit folgt die Scheidung. Robert beendet sein Studium und es beginnt eine Zeit sehr wechselvoller Engagements und beruflicher Tätigkeiten. Inzwischen ist die Tochter schon lange Zeit großjährig und er bewirbt sich 2014 um Aufnahme im Priesterseminar. Vor knapp zwei Wochen wurde letztlich Robert Rintersbacher zum Priester geweiht. Eine Freude für ihn, seine Tochter, seine Eltern, Geschwister und für uns alle. Das Kirchenrecht hat diese Weihe möglich gemacht, weil nämlich die Ehe zu einem späteren Zeitpunkt annulliert worden ist. Auch wenn der Grund der Annullierung nicht bekannt ist, in jedem Fall wäre es höchst an der Zeit, das Kirchenrecht dahingehend zu ändern, die Ehelosigkeit als Voraussetzung für das Priesteramt freizugeben und auch Verheiratete zuzulassen. Eine echte Berufung darf nicht am Zölibat scheitern.

Johannes Thallinger, Sollenau

Interessant!

Nachtrag: Wie kam es zur Annulierung, wer hat diese ausgesprochen und WARUM ??????????????????????????????
Bei Scheidung würde ein Priesteramt bei mir lt. meiner Religions-Kenntnis nicht gehen !

Ich lese die Zeitung sehr gerne, aber das interessiert mich noch:

Subregens Markus Muth schreibt, dass die Ehe bei Herrn Rintersbacher geschieden bzw. annuliert wurde. Wie geht das? .. und dann noch Priester werden ? Interessant !!!!

Bitte um Aufklärung. Danke und lg. J.W.

Ungleiche Bewertung?

Wenn eine 50jährige gläubige katholisch-praktizierende Frau von ihrem gleichaltrigen Mann verlassen wird und der sich wegen einer 15 Jahre jüngeren Frau von ihr scheiden lässt, wenn diese Frau dann einen gleichgesinnten liebevollen Partner findet, und wenn die beiden schließlich heiraten, dann werden sie von den kirchlichen Sakramenten ausgeschlossen und dürfen z.B. keine Kommunion empfangen. Wenn man seine Ehe annullieren lässt, kann man sogar mit Kindern Priester werden und die Kommunion spenden. Werden da nicht analoge Konstellationen sehr ungleich bewertet, denn beide Male ist eine Ehe ohne Verschulden eines der Partner in Brüche gegangen?

Dr. Anton Schwarz

Autor:

Sophie Lauringer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ