Meinung
Hilfe statt töten

Vom überraschenden Anfang menschlichen Lebens bis zu seinem natürlichen irdischen Ende gibt es viele Momente von Gelingen und Freude, aber auch von Überforderung und Scheitern. Stehen wir einander bei, denn wir sind von Gott einander anvertraut worden. | Foto: Pixabay
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Weihbischof Franz Scharl (63) ist ein Verfechter der absoluten Würde des menschlichen Lebens vom Anfang bis zum Ende.

Weihbischof Franz Scharl

Weihbischof und Bischofsvikar für die Kategoriale Seelsorge und die anderssprachigen Gemeinden Weihbischof Franz Scharl

Ein Wolf, der Kreide frisst, dreht seit Jahren im Westen Runden und verspricht uns, dass er „mitleidig“ töten werde. Er wird unter anderem mit den Namen „assistierter Suizid“ bzw. „Sterbehilfe“ (herbei)gerufen. Er redet von Hilfe, wo es um instrumentalisierende „Selbstbestimmung“, Kostenoptimierung und auch Geschäftemacherei gehen wird.

Ist einmal ein kleines „schwarzes Loch“ des Tötens gebohrt, wächst sich dieses „schwarze Loch“ – anfangs als liberale Lösung und schließlich als Normalfall aus, so Weihbischof Stephan Turnovszky, um schließlich die Kultur der Lebensfreundlichkeit und uns zu verschlingen!

Es gilt in Österreich jetzt den Versuch zu wagen, den Klubzwang der Parlaments–parteien in dieser Frage um Leben und Tod aufzuheben. So kann der Erhebung der bisher geltenden lebensfreundlichen gesetzlichen Regelung in den Verfassungsrang die Bahn geöffnet werden. Das Erkenntnis des Österreichischen Verfassungsgerichtshofes vom Dezember 2020 könnte so noch lebensfreundlich eingehegt und neutralisiert werden. Die Suizidprävention bleibt so glaubwürdig erklärtes staatliches Gesundheitsziel. Wenn der „assistierte Suizid“ abgewehrt wird, dann ist es um den Schutz des Vertrauens in die Gesundheitsberufe gut bestellt.

Vom überraschenden Anfang menschlichen Lebens bis zu seinem natürlichen irdischen Ende gibt es viele Momente von Gelingen und Freude, aber auch von Überforderung und Scheitern. Stehen wir einander bei, denn wir sind von Gott einander anvertraut worden.

Das 2. Vatikanum hat eine klare Meinung zum Thema Lebensfreundlichkeit: „Was immer dem Leben selbst entgegengesetzt ist, wie Morde jeder Art, Völkermorde, Abtreibungen, Euthanasie und auch der freiwillige Selbstmord; all dies und anderes Derartiges ist ohne Frage eine Schande, und indem es die menschliche Zivilisation vergiftet, beschmutzt es mehr jene, die sich so verhalten, als jene, die das Unrecht erleiden, und widerspricht in höchstem Maße der Ehre des Schöpfers.“

(Siehe im "Leseraum der Uni Insbruck „Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt dieser Zeit“ N° 27,3

oder auf der Seite des Vatikan Archives:
PASTORALE KONSTITUTION 'GAUDIUM ET SPES' - ÜBER DIE KIRCHE IN DER WELT VON HEUTE)

Vom überraschenden Anfang menschlichen Lebens bis zu seinem natürlichen irdischen Ende gibt es viele Momente von Gelingen und Freude, aber auch von Überforderung und Scheitern. Stehen wir einander bei, denn wir sind von Gott einander anvertraut worden. | Foto: Pixabay
Weihbischof Franz Scharl (63)  ist ein Verfechter der absoluten Würde des menschlichen Lebens vom Anfang bis zum Ende. | Foto: kathbild.at/Rupprecht
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Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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