Anekdoten: Heiter bis heilig
Ein später Anrufer
Radio Stephansdom wurde 1998 gegründet (und 2015 in Radio klassik Stephansdom umbenannt). Es war der Wunsch von Kardinal Christoph Schönborn, als Diözese einen Radiosender zu haben.
Eine der Mitarbeiterinnen der ersten Stunde war Elke Galvin. Sie war eine der Redakteurinnen, die aus der Welt der Kirche Sendungen gestaltete. Sie hat uns folgende Geschichte erzählt:
Redaktionsbüro Radio Stephansdom, Ende der 1990-er Jahre. Elke Galvin war alleine im Zimmer, denn die Kolleginnen waren bereits gegangen, und arbeitete an einer Sendung. Es wurde wieder einmal spät. Die Sendung musste aber fertig werden.
Wer ruft jetzt noch an?
Da läutete das Festnetztelefon. Galvin wurde aus der Konzentration gerissen, wunderte sich, wer so spät noch anruft und murmelte: „Radio Stephansdom, Elke Galvin.“
Zu ihrer Überraschung sagt am anderen Ende der Leitung eine irritierte Männerstimme: „Wo bin ich jetzt? Wer sind denn Sie?“
Galvin, die großen Wert auf korrektes Benehmen legte, fand genau dieses im Moment unangebracht und korrigierte den Anrufer daher streng: „Na Moment – Sie sind der Anrufer! Sie stellen sich zuerst vor!“
Kurze Pause.
Dann wurde die Stimme freundlich: „Ja, da haben Sie völlig recht. Hier spricht Kardinal Schönborn. Ich fürchte, ich habe mich verwählt. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“
Autor:Bernadette Spitzer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.