Sonntagnachmittag für Jung und Alt
Wo die Themen der Gottesdienste wie mit dem „Mixer“ gesucht werden

Familienpastoral in Wilfleinsdorf Walpurga Schendel, 
Margarete Miskovics, Daniel Hejda, Manuel Kellner und Pfarrer P. Pawel Gnat.  | Foto: Stefan Kronthaler
  • Familienpastoral in Wilfleinsdorf Walpurga Schendel,
    Margarete Miskovics, Daniel Hejda, Manuel Kellner und Pfarrer P. Pawel Gnat.
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Das Familien-Pastoral-Team der Pfarre Wilfleinsdorf in der Nähe von Bruck an der Leitha geht mit einer neuen Gottesdienst-Reihe am Sonntagnachmittag neue Wege.

Wir wollen die Familien-Pastoral in unserer Pfarre intensivieren, weil die Familien der Kern der Kirche und der Gesellschaft sind“, erzählt Daniel Hejda dem SONNTAG.

Das Familien-Pastoral-Team gestaltet zum einen die „klassischen Familien-Messen“ am Sonntagvormittag wie auch die neue Gottesdienst-Reihe „Auftanken“ am Sonntagnachmittag, die coronabedingt bislang erst ein paar Mal stattgefunden hat. „Seit gut 20 Jahren werden hier Familien-Messen gestaltet“, sagt Pfarrer P. Pawel Gnat, von den „Missionaren von der Heiligen Familie“: „Ich bin sehr froh, dass sich hier junge Menschen in der Familien-Seelsorge engagieren und mit den Auftanken-Gottesdiensten neue Ideen, neue Formate entwickeln.“

„Wir versuchen die Themen dieser Gottesdienste so zu gestalten, dass jede und jeder etwas mitnehmen kann. Das Alters-Konzept ähnelt dabei dem Uno-Spiel, also von 6 bis 99 Jahren“, ergänzt Walpurga Schendel humorvoll.

„Zur Zeit der Corona-Pandemie im vergangenen Frühling wollten wir ein neues Angebot für Jung und Alt schaffen“, sagt Daniel Hejda: „Es soll eben nicht nur die klassische Sonntags-Messe geben, sondern auch andere Formen.“

Der erste Pandemie-Winter 2020/2021 sei „sehr herausfordernd“ gewesen, unterstreicht Walpurga Schendel: „Die Gottesdienst-Reihe heißt deshalb Auftanken, weil sie im Frühling entstanden ist. Damit die Menschen ihre Batterien aufladen können und damit sie wieder voller Kraft in den Sommer kommen.“ Beim ersten Mal konnten die Menschen mit Picknick-Decken in den Pfarrgarten kommen. „Nicht jeder und jede kann heute noch etwas mit einer herkömmlichen Messe anfangen“, betont Daniel Hejda.

Bei dieser neuen Gottesdienst-Reihe kommen auch Pfarrer P. Pawel Gnat und Pastoralassistentin Martina Bruckner mit den Menschen ins Gespräch. „Zuerst feiern wir die Gemeinschaft im Gottesdienst, dann dreht sich alles um den Austausch“, sagt Walpurga Schendel.

Wie beim Uno-Spiel – von 6 bis 99 Jahren

„Die Reihe Auftanken soll die Kommunikation zwischen Jung und Alt erleichtern“, betont auch Margarete Miskovics. Sie ist Pfarrgemeinderätin in der Nachbarpfarre Göttlesbrunn und wirkt auch in Wilfleinsdorf mit.

„Diese Zeit der Pandemie macht uns allen zu schaffen, daher wollen wir einen Ort anbieten, wo die Menschen im wahrsten Sinn auftanken können“, sagt sie. Mit der Resonanz auf die Angebote der Familien-Messen und der Auftanken-Reihe sind alle zufrieden.

„Es ist nicht die Quantität entscheidend, sondern die Qualität. Das, was die Menschen von diesen Gottesdiensten für ihr Leben mitnehmen“, sagt Daniel Hejda: „Manchmal kommen auch Menschen, die schon jahrelang mit der Kirche nichts mehr am Hut hatten, wie sie so sagen. Aber jetzt kommen sie doch immer wieder zu diesem neuen Angebot.“ „Mittlerweile gibt es auch schon Eltern, die nachfragen, wie sie uns unterstützen können“, freut sich Walpurga Schendel. „Die Themen-Suche gestaltet sich gemäß dem Mixer-Prinzip“, erläutert sie: „Einer, eine von uns hat eine Idee, dann werden die dazu passenden Texte und Impulse gesucht.“

Margarete Miskovics (Keyboard) und Daniel Hejda (Gitarre) sorgen dann für die musikalische Gestaltung dieser Reihe. Dabei kommen auch „moderne Lieder zum Einsatz, die die Jugendlichen gerade gern hören“, sagt Margarete Miskovics.

Ausgehend von der gemeinsamen Erstkommunion- und Firmvorbereitung in den beiden Pfarren Wilfleinsdorf und Göttlesbrunn habe sich „ein neues Miteinander entwickelt“, unterstreicht sie. Auch im vergangenen Advent wurden gemeinsame Projekte beider Pfarren durchgeführt.

Für den Stellvertretenden PGR-Vorsitzenden Manuel Kellner, er ist für das Organisatorische zuständig, ist es „immer wieder ein tolles Gefühl, wenn wieder mehr Familien zu diesen Terminen kommen und unsere Angebote wahrnehmen“.

Vor allem zeige schon ein positiver Trend nach oben. Kellner: „Ich habe gelernt, dass es einfach Zeit braucht. Zeit, dass die Menschen die Angebote wahrnehmen und annehmen.“

Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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