Legion Mariens
Unterwegs bis an die Ränder der Gesellschaft

Engagierte Legionäre Mariens: Bernd Hatter, Elisabeth Schneider, Smiljka Schwendinger und das Ehepaar Matthias und Lisa Pusch. | Foto: Logo Legio Mariae Senatus Österreich; Fotos: Leo Führer (2), Privat (2)
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  • Engagierte Legionäre Mariens: Bernd Hatter, Elisabeth Schneider, Smiljka Schwendinger und das Ehepaar Matthias und Lisa Pusch.
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Mit mehr als 10 Millionen aktiven und betenden Mitgliedern zählt die Legion Mariens, vor 100 Jahren gegründet, weltweit zu den größten Laien- und Erneuerungsbewegungen unserer katholischen Kirche.

Aufgabe der Legionäre Mariens ist es, die Kirche zu den Menschen zu bringen. Die meisten sogenannten Präsidien sind in Pfarren beheimatet, wo sie auch mitarbeiten. Sie machen Tür-zu-Tür-Besuche, führen Glaubensgesprächsrunden, laden zur Mitfeier der Heiligen Messe ein, machen Besuche in Kranken-, Alters- und Pflegeheimen, engagieren sich im Straßenapostolat und besuchen, auf Wunsch des Pfarrers, Ausgetretene.

Überpfarrliche Präsidien betreuen spezielle Gruppen wie Straßenmädchen, Obdachlose, Drogensüchtige, Häftlinge und Haftentlassene und machen Kinder- und Jugendarbeit.

  • Der SONNTAG sprach anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums mit fünf Legionären.

Mit einer großen Liebe zur Kirche

Bernd Hatter

„Kleingruppen“: Das ist für Bernd Hatter die Antwort darauf, wie heute Glaubensvertiefung gelingen kann: „Erste und wichtigste Kleingruppe ist die Familie. Im weiteren Kreis der Pfarre braucht es dann entsprechende, regelmäßige Angebote, wo Menschen in ansprechender, zeitgemäßer Umgebung miteinander beten, singen, sich austauschen und ermutigen können und das Gefühl haben, willkommen zu sein.“

Warum Glaubensgesprächsrunden so wichtig sind? „Ich behalte und verinnerliche auch nur jene Inhalte wirklich, die ich dann wieder mit meinen Mitlegionären geteilt und in meinem Geist umgewälzt habe. Das würde dafür sprechen, sich eine gleichgesinnte Gemeinschaft zu suchen. Der Effekt liegt auf der Hand: Man gewinnt Sicherheit in religiösen Themen, findet Freude daran und gewinnt Freunde.“

Was wir uns unter einer „Patrizierrunde“ vorstellen dürfen? Hatter: „Wie alle Bezeichnungen in der Legion Mariens sind auch die Patrizier den römischen Begriffen entnommen. Im Irischen klingt es mit „The Patricians“ etwas cooler als bei uns. Dennoch finde ich die Intention zusammengefasst genial: Über den Glauben reden lernen. Die Patrizierrunde ist kein Vortragsabend, keine Diskussionsrunde.

Was Hatter der Rückhalt in der Legion Mariens bedeutet? „Ich war 15 Jahre alt, als uns Jugendliche des Don-Bosco-Gymnasiums zum Informationstreffen einluden. Durch den Geistlichen Leiter Franz Fuchs wurde ich marianisch, eucharistisch und missionarisch geprägt, mit einer großen Liebe zur Kirche. Seine Gabe, spannende Don Bosco-Geschichten zu erzählen, ist bis heute in unserer Legionsgruppe in Wampersdorf Grundlage für unsere Kinder- und Jugendarbeit in der Pfarre. Ich liebe die Weite der Legion Mariens, die jedem Legionär zugesteht, nach seinen Talenten apostolisch tätig zu sein.“



Das Randgruppen-Apostolat

Smiljka Schwendinger

Was versteht man unter dem sperrigen Begriff „Randgruppen-Apostolat“? Bei der Begegnung mit Prostituierten, Drogenabhängigen und Obdachlosen geht es darum, „Menschen, die auf verschiedene Weise entwürdigt worden sind, zu festigen und im Glauben zu stärken“, sagt Smiljka Schwendinger.

Wie sie Menschen für das Christentum begeistert?
„Das können Hausbesuche oder das zwei-stündige Straßenapostolat sein, das einmal in der Woche mit einem Mitlegionär durchgeführt wird.“ Menschen können für den Glauben gewonnen werden, „indem wir uns wie ganz normale Menschen verhalten und jedem mit Achtung und Liebe begegnen“, ist Schwendinger überzeugt.

Was ihr der Rückhalt in der Legion Mariens bedeutet? „Die wöchentliche Teilnahme am Treffen gibt mir jede Woche die Chance neu anzufangen“, betont sie: „Mit Gleichgesinnten die geleistete Legionsarbeit zu reflektieren ist von großer Bedeutung, nur so können Fehler zum Segen werden.“


Was „Hilfs-Legionäre“ machen

Elisabeth Schneider

„Hinsichtlich der Glaubensvertiefung ist es ganz wichtig zu wissen, dass Glaube immer ein Geschenk des Heiligen Geistes ist“, unterstreicht Elisabeth Schneider: „Beim beständigen Gebet um den Heiligen Geist erkenne ich immer wieder neu den Willen Gottes. Die große Vertiefung ist die Erfahrung der Heilung durch die Sakramente: Beichte, Krankensalbung und Messe.“

Warum Gebetsrunden wichtig für das Leben der Christen sind? „Der Unterschied ist spürbar, wenn wir allein beten, vielleicht in Trockenheit oder Anfechtung, oder die tragende Gemeinschaft mit anderen erfahren“, sagt Schneider.

Den Begriff „Hilfslegionäre“ erklärt sie so: „Die Hilfslegionäre beten täglich den Rosenkranz und die Catena, das ist das Magnificat. Die Hilfslegionäre tragen durch das fürbittende Gebet die Arbeit der aktiven Legionäre mit.“ Der Rückhalt in der Legion Mariens ist stark, so Schneider: „Ich vertraue ganz fest, dass ich ein geliebtes Kind der Mutter Gottes bin, dass sie mich schützt und führt auf meinem Weg Richtung Heiligkeit, die ja die Berufung für jeden Katholiken ist.“



Verbindung von Gebet und gezieltem, regelmäßigem Apostolat

Ehepaar Matthias und Lisa Pusch

„Man muss den Menschen zuerst in aufrichtiger Freundschaft und Liebe begegnen und wenn dann Vertrauen da ist, kann man ihnen die christliche Botschaft erzählen“, so bringt das Ehepaar Lisa und Matthias Pusch die Glaubensverkündigung auf den Punkt.

Was sie unternehmen, um Menschen für das Apostolat zu begeistern? „Wir versuchen unseren gläubigen Freunden zu erklären, warum es wichtig ist, den Glauben aktiv zu verbreiten. Am wirksamsten geschieht dies bei den wöchentlichen Treffen der Legion Mariens. Da bekommt man jede Woche einen apostolischen Auftrag, der dann in der Woche darauf gemeinsam besprochen wird.“

„Wir glauben, dass der persönliche Kontakt heute wichtiger denn je ist“, sind beide überzeugt: „Von Tür zu Tür gehen, zum Beispiel mit einer Wander-Mutter­gottes, um mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen, ist unserer Erfahrung nach weitaus zielführender für die Glaubensverkündigung als ein Aktionismus, der dann nicht tiefer führt.“

„Die Verbindung von Gebet und gezieltem, regelmäßigem Apostolat ist das, was wir an der Legion Mariens schätzen“, sagt das Ehepaar: „Unter der Führung der Gottesmutter lernt man Disziplin und Struktur, mehr über den katholischen Glauben und ist motiviert, ein wahrhaft apostolisches Leben zu führen.“

Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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