Segen für Liebende
Gott ist mit dir

Pfarrmoderator Gregor Jansen: „Segnen ist das Schönste, was ein Priester machen kann“. | Foto: Stephan Schoenlaub
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  • Pfarrmoderator Gregor Jansen: „Segnen ist das Schönste, was ein Priester machen kann“.
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Am 14. Februar sind Liebende zum Valentinstag in den Stephansdom eingeladen.

Seinen Ursprung hat der (junge) Brauch im heiligen Valentin (gestorben 269). Der Bischof von Terni hat einer Legende nach Liebende trotz eines staatlichen Verbots getraut. Dafür wurde er als Glaubenszeuge hingerichtet.

Seelsorge für Liebende ist für Priester heute Gott sei Dank nicht mehr gefährlich. Einer von ihnen ist Gregor Jansen. Der SONNTAG hat ihn zu einem Gespräch über die Liebe getroffen.

Melodien der Liebe.
Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.
(1 Johannes 4:7)

Seit vielen Jahren ist der Valentinstag, der 14. Februar, im Kalender von Gregor Jansen fix eingetragen. Der 51-Jährige, seit 2013 Pfarrmoderator in der Wiener Gemeinde Breitenfeld, ist 20 Jahre hindurch in der Erzdiözese Wien als Priester tätig. Ursprünglich aus Bonn stammend, hat er hier seine Heimat gefunden.

Lebensnahe Seelsorge ist ihm seit jeher ein Anliegen. Und hier sind wir schon beim Valentinstag. Der im säkularen Leben oft vom Handel verkitschte Tag bekommt in der katholischen Kirche durch Segensfeiern eine spirituelle Komponente, und man kann sagen, einen Wohlfühlmodus mit Gott.

Ein bekannter Ort dieser Feiern ist der Wiener Stephansdom. Alle Mitfeiernden des Gottesdienstes sind zum Abschluss eingeladen, nach vorne zu kommen und in einem persönlichen Gebet mit Handauflegung den Segen Gottes zu erfahren. Als sichtbares Zeichen ihrer Liebe können sie auch eine Kerze auf den Altar stellen.

Bei dieser alljährlichen Valentinssegnung im Stephansdom sind alle Menschen willkommen – auch wenn man sich gerade in einer schwierigen persönlichen Lebenssituation befindet und nicht alle Vorgaben der katholischen Kirche erfüllt: „Wir fragen nicht ab, ob jemand einen Trauschein hat.

Manche lassen sich auch alleine segnen“, erzählt Jansen, der bei der Feier seit Jahren mit dabei ist. „Segnen ist das Schönste, was ein Priester machen kann!“, freut er sich schon jetzt auf den bevorstehenden Valentinstag.

Als erfahrener Seelsorger ist Jansen in seinem Element, wenn Menschen zu ihm kommen, Paare, Einzelpersonen aller Altersgruppen. Sie alle bitten, ihre Situation, ihr Leben, ihre Partnerschaft ins Gebet vor Gott zu bringen. „Wenn ich dann auch noch zusagen darf: ‚Gott ist bei euch, er begleitet euch, er schützt euch, er schützt eure Liebe, er lässt eure Liebe wachsen‘, ist das unglaublich schön.“

Er kann bei der Segensfeier aber auch Trost spenden in einer traurigen Situation oder auch wenn vielleicht eine Partnerin, ein Partner verstorben ist. Jansen ergänzt: „Es ist, glaube ich, die wichtigste Tätigkeit, die ein Priester oder auch alle Getauften übernehmen können, anderen die Nähe Gottes zuzusagen: Gott ist mit dir.“

Ein Segen ist kein Sakrament
Besonders geprägt hat ihn in seiner Überzeugung die Aufgabe als Jugendseelsorger in der Kirche in Wien, wie er klar betont. Jansen scheut sich auch nicht, wenn man das so sagen darf, Randgruppen seelsorglich zu betreuen. Daher weist er auch gleichgeschlechtliche Paare nicht ab.

Ihm ist aber der Unterschied zwischen Segen und Sakrament wichtig, das will er nicht verwechselt wissen. Deshalb segnet er beispielsweise Ringe nicht, denn das ist dem erfahrenen Priester zu nahe am Sakrament der Ehe, wenn ein Paar sich das Eheversprechen gibt und dabei Ringe tauscht.

Aber wie schön ist es, wenn die Ehe, die Partnerschaft, die Beziehung hält: „Ich kenne ein Ehepaar, das kommt am 14. Februar immer zu uns in die Kirche“, freut sich der Seelsorger. Und so ist es auch verständlich, dass der Valentinstag für Gregor Jansen ein Höhepunkt im Jahr ist, denn für ihn und für alle Mitfeiernden ist das zusagende Gebet einfach eine Wohltat, in der alle Gott ein Stück näher kommen können.

Pfarrmoderator Gregor Jansen: „Segnen ist das Schönste, was ein Priester machen kann“. | Foto: Stephan Schoenlaub
Foto: Pixabay
Autor:

Sophie Lauringer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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