Kräuterpfarrer Benedikt
Palmkätzchen statt Palmwedel
Nachweisbar seit dem achten Jahrhundert wird das Binden des Palmbuschen in der christlichen Welt gepflegt. Dieser soll an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern.
Wie viele Bräuche hat dieser heidnischen Ursprung, denn in der vorchristlichen Zeit waren die geschmückten, grünen Sträuße ein Symbol für den beginnenden Frühling und das Wiedererwachen der Vegetation. Denn so der bekannte Kräuterpfarrer Herr Benedikt Felsinger, Prämonstratenser-Chorherr des Stiftes Geras, gegenüber dem SONNTAG: „Gott schlägt jedes Frühjahr neu das Buch der Schöpfung auf, wie uns die Natur stärken kann“.
Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger OPraem
Die Palmzweige in unserer Kultur gelten als Schutzsymbole für Haus und Hof, sowie zur Abwehr von Krankheiten und weiterem Unheil. Je nach Region bestehen die Palmbuschen aus unterschiedlichen Pflanzen. Ihnen gemeinsam ist aber die Schutzwirkung.
Kräuterpfarrer Herr Benedikt: „Der Palmbuschen wird bestückt mit den Weidenkätzchen, weil die zum Palmsonntag schon blühen und sie stehen am Wasser des Lebens“. Denn so der Kräuterpfarrer: „Jesus ist gekommen, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben“. Es gelte mit den Palmbuschen darzustellen, dass jemand den Herrn empfängt.
Die Natur empfange Jesus, in dem sie aufblüht. Kräuterpfarrer Benedikt: „Dieses Empfangen stellt das Palmkätzchen dar und das gilt das ganze Jahr über“. Das Weidenkätzchen habe sehr heilende und beruhigende Stoffe, weiß der Pflanzenexperte: „Wundheilende Stoffe, denn durch seine Wunden sind wir geheilt“. Dazu komme die beruhigende Wirkung, die bedeute, so Herr Benedikt: „Ich bin für Dich da“.
Zum Palmbuschen dazu kommt noch der Buchs. „Dieser ist Zierde und als immergrüne Pflanze ein Verweis auf die Ewigkeit, auf das ewige Leben“. Apropos verziert werden die Palmbuschen mancherorts mit Eiern oder Bändern. Meistens finden die Palmbuschen dann zu Hause in den Herrgottswinkeln ihren Platz.
Der Palmbuschen, der in der Kirche verbleibt, wird zur Asche für den Gottesdienst am Aschermittwoch im nächsten Jahr verbrannt. Mit dieser Asche wird den Gläubigen das Aschenkreuz auf die Stirne gezeichnet.
Autor:Stefan Hauser aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.