Mariä Lichtmess und heiliger Blasius
Mit Licht und Segen dem Frühling entgegen

Der Inhalt des Festes Mariä Lichtmess geht auf das Lukasevangelium zurück (Lk 2,22-40). | Foto: iStock
  • Der Inhalt des Festes Mariä Lichtmess geht auf das Lukasevangelium zurück (Lk 2,22-40).
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Die Tage werden wieder länger. Mariä Lichtmess am 2. Februar markiert einen willkommenen Wendepunkt im Jahr. Das Fest erinnert daran, dass Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen 40 Tage nach der Geburt zum Tempel gebracht wurde. Nach alter Tradition werden zu Mariä Lichtmess die Kerzen geweiht und der Blasius-Segen gespendet.

Zu Weihnachtn um an Hahnentritt, zu Neujahr um an Mannerschritt, zu Dreikinig um an Hirschensprung und zu Lichtmess um a ganze Stund!“, heißt es in einer alten Volksweisheit. Sie besagt: Zum Fest Mariä Lichtmess, das wir am 2. Februar feiern, nimmt die Tageslänge spürbar zu. Das stärker werdende und länger bleibende Tageslicht erfüllt uns mit Zuversicht, baut uns auf und lässt uns in Richtung Frühling blicken.

Mariä Lichtmess zählt zu den wichtigsten Marienfesten im Jahr und wird mit feierlichen abendlichen Gottesdiensten und der Kerzenweihe gefeiert. Nach einer über 1.000 Jahre alten Tradition werden an diesem Tag die Kerzen gesegnet und in einer Lichterprozession durch die Kirche getragen.

Nach der Liturgiereform von 1969 wurde aus dem Marienfest das Fest „Darstellung des Herrn“. Sein religiöser Inhalt ist im Bericht des Evangelisten Lukas enthalten: Maria bringt das vom jüdischen Gesetz vorgeschriebene Reinigungsopfer im Tempel dar, Jesus wird als Kind in den Tempel gebracht und begegnet den Prophetengestalten Simeon und Hanna.

Die brennenden Kerzen am Mariä-Lichtmesstag sind Symbol für Jesus als „das Licht der Welt“. Lichtmess erinnert dar- an, dass Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen 40 Tage nach der Geburt zum Tempel gebracht wurde. Das Fest entstand in Jerusalem am Ende des 4. Jahrhunderts und wurde „mit gleicher Freude wie Ostern“ gefeiert, wie es in einer spätantiken Beschreibung heißt.

Lichtmesssingen im Südvikariat
Obwohl Mariä Lichtmess zu den stillen Kirchenfesten gehört, ist es bis heute in der Volksfrömmigkeit stark verankert. Einen besonderen Brauch gibt es im südlichen Niederösterreich im Raum Würflach – das so genannte Lichtmesssingen: Männer gehen am Abend des 2. Februar von Haus zu Haus, um ihre guten Wünsche zu überbringen. Das Lichtmesssingen gilt mittlerweile als immaterielles UNESCO-Kulturerbe.

Zu Mariä Lichtmess begann früher das neue Arbeitsjahr der Bauern. Mit dem Längerwerden der Tage konnte man wieder mehr Arbeiten im Freien verrichten. Für Knechte und Mägde auf Bauernhöfen war Lichtmess in alter Zeit ein Feiertag: Am 2. Februar bekamen die Bediensteten ihren Lohn und ein paar Tage frei. Es wurde
darüber entschieden, ob die Knechte und Mägde weiterhin auf dem Hof arbeiten würden oder sich eine neue Dienststelle suchen mussten. Wenn beide Seiten zufrieden waren, spendierten die Bauern ein Festmahl.

Mit zur Kreuzform gebundenen Kerzen wird am Abend des 2. Februar auch der „Blasiussegen“ erteilt. Der Heilige, dessen Namenstag am 3. Februar gefeiert wird, war ein frühchristlicher Märtyrer und wird als Schutzpatron bei Halskrankheiten verehrt. Der Legende nach soll der armenische Bischof Blasius durch sein Gebet ein Kind gerettet haben, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte.

Die Tage werden nun rasch länger, doch wann der Frühling kommt ist ungewiss. In einer Bauernregel zu Mariä Lichtmess heißt es: „Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Ist es aber klar und hell, kommt der Lenz noch nicht so schnell.“

Autor:

Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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