Maria Himmelfahrt
Vier Fragen, vier Antworten

„Die Muttergottes liebt ihre Kinder" | Foto: iStock/Luca Lorenzelli
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Rund um Maria Himmelfahrt, dem Hochfest der Muttergottes, lassen wir hier im SONNTAG zwei Menschen zu Wort kommen, die einen besonders starken Bezug zur Gottesmutter haben. Wie ist es, wenn sich die Liebe zu Maria auf den Beruf, auf das Beten und letztlich auf das gesamte Leben auswirkt?

Die Fragen stellten wir an:
Barbara Ruml
, Moderatorin und Redakteurin bei Radio Maria
und
Dr. Maximilian Dome
j, Praktischer Arzt und Obmann der Gebetsaktion – Medjugorje seit 1985 bis heute

  • 1. Wer ist Maria für Dich?

Barbara Ruml: Sie ist die Mutter Jesu – und damit gleichzeitig meine Mutter, meine Begleiterin, meine Beschützerin auf all meinen Lebenswegen. Ich habe sie bildlich als Königin des Friedens vor Augen, mit einer ganz sanften Anmutung, die mich zum Gebet ruft. Und gleichzeitig ist sie ganz stark und klar – und mit dieser Stärke vermittelt sie mir das Gefühl von Schutz und Trost, was mich stark in die Gegenwart Gottes führt. Dort, wo die Muttergottes ist, ist auch Jesus – und umgekehrt. Maria und Jesus gibt es nicht getrennt voneinander.

Maximilian Domej: Ich bin ein gebürtiger Kärntner Slowene. Die Muttergottes ist deshalb seit meiner frühesten Kindheit ganz zentrale Begleiterin meines Lebens; sie ist immer da, wenn ich sie brauche. Maria ist für mich ein unsichtbarer Schutz, der mir Liebe und Mütterlichkeit vermittelt. Optisch stelle ich sie mir vor wie die Muttergottes von Fatima. Wenn ich die Augen zumache, sehe ich sie in einem unglaublich goldenen schönen Licht. In jeder Situation, in der ich mich befinde, beruhigt sie mein Inneres. Maria gibt mir Frieden in meinem Herzen.

  • 2. Wie prägt die Liebe zu Maria Dein Leben?

Barbara Ruml: Bei der Muttergottes bin ich mir sicher, dass sie mich begleitet und in die richtige Richtung führt. Sie ist meine Zuflucht und diejenige, die in mir den Raum für Gott offen hält. Durch Maria durfte und darf ich Jesus auf eine einzigartige Art und Weise kennenlernen. Wenn ich bete, dann bete ich gemeinsam mit der Gottesmutter – zu Jesus, zu Gott.

Jeden Tag in der Früh weihe ich mich der Muttergottes, ich vertraue ihr mein gesamtes Denken und Handeln an und bitte sie, dass sie mich führt. Ich vertraue ihr auch meine Familie und alle Menschen, die mir wichtig sind an. Auch beruflich betrachtet prägt sie mich: Ich arbeite ja bei Radio ­
Maria Österreich, dem Radiosender der Muttergottes. Ich bin überzeugt davon, dass sie dort die Fäden mitlenkt. Maria will jeden zu Jesus führen und sie hat erst dann Ruhe, wenn sie all ihre Kinder bei Jesus weiß.

Maximilian Domej: Die Begleitung durch die Muttergottes ist ein wesentlicher Bestandteil all meiner Aktivitäten und Entscheidungen. Als junger Mann wollte ich ursprünglich Priester werden, war dann aber 1983 in Medjugorje und wurde dort unglaublich stark von der Gottesmutter berührt. Ich hatte eine mystische Erfahrung, die mir ungeahnte innere Stärke gegeben hat. Ich habe plötzlich verstanden, dass ich auch als Laie für die Kirche da sein kann. Deswegen bin ich Arzt geworden: Das ist ein Beruf, bei dem ich für die Menschen da sein kann. Ich habe eine wunderbare Frau geheiratet und zusammen mit ihr vier wunderbare Kinder, die ebenfalls allesamt eine Freude ­am Glauben haben. Im Jahr 1985 habe ich die Gebetsaktion Maria Königin des Friedens – Medjugorje mitbegründet; mit dem Ziel, die Botschaften von Medjugorje über Wien in die Welt zu verbreiten. Bis heute machen wir das in Form von Magazinen, Büchern, Zeitschriften, Online und Social Media. Das finanzieren wir rein über Spenden.

  • 3. Warum ist der Bezug zu Maria bei Euch beiden offensichtlich besonders groß?

Barbara Ruml: Durch meine Arbeit und in meinem Umfeld bekomme ich mit, dass es vor allem bei älteren Menschen manchmal die Vorstellung von einem strafenden Gott gibt. Mit Maria verbinden sie hingegen Zärtlichkeit und etwas Liebevoll-Mütterliches. Das macht die Gottesmutter für viele Menschen besonders zugänglich. Auch aus meiner eigenen Biographie heraus kann ich nachvollziehen, dass es mir bei der Mutter leichter fällt, mich ganz und ohne Vorbehalt zu öffnen, als gegenüber dem Vater. Das spielt sicher mit. Bei Maria spüre ich, dass sie das absolute Grundvertrauen zu Gott hat, dass sie definitiv nicht zweifelt. Deswegen fällt es mir leichter, mit der Gottesmutter gemeinsam in das volle Vertrauen zu Gott miteinzusteigen. Und Maria ist mir auch deshalb sehr nahe, weil sie mir im Lobpreis durch ihr Magnificat Vorbild und „große Schwester“ ist. Ich liebe es, wie sie, Gott mit Liedern zu loben und zu preisen und von Ihm und von dem, wie Er ist, und was Er tut, zu sprechen. Außerdem ist Maria ganz Mensch und ganz Frau. Das schafft noch einmal mehr Nähe und Vertrautheit.

Maximilian Domej: Meine Beziehung zu meiner Mutter war schon als Kind sehr gut, sie war immer lieb. Mein Vater hingegen war streng. Ich bin überzeugt davon, dass ich durch diesen Umstand in meinem Glaubensleben geprägt wurde. Ich kann das rational zwar nicht ganz erklären – aber bei der Muttergottes habe ich das Gefühl der absoluten Fürsorglichkeit. Sie ist wie meine eigene Mutter. Deswegen investiere ich tausende ehrenamtliche Stunden – um neben meiner Tätigkeit als Arzt – die Botschaften der Muttergottes zu verbreiten. Ich glaube an die unendliche Kraft des Gebetes und ich bin überzeigt, dass es Aktionen braucht, um einen Unterschied zu machen. Außerdem engagieren wir uns seit Bestehen der Gebetsaktion auch karitativ. Unter dem Motto „Licht Mariens“ haben wir Nahrungsmittel und Medikamente ausgeliefert, mit der Aktion „Antonius-Brot“ haben wir für Afrika gespendet. Wir investieren in Schulen und versuchen einfach, möglichst viel Gutes zu tun.

  • 4. Gab es Wunder in Eurem Leben, die Ihr auf die Fürsprache durch die Muttergottes zurückführt?

Barbara Ruml: Ihre Fürsprache hat bewirkt, dass ich zurück zur Kirche und zu den Sakramenten gefunden habe, nach einer Verirrung in die Esoterik. Gleichzeitig habe ich durch Maria eine lebendige und liebevolle Kirche kennenlernen dürfen. Generell: Durch die Fürsprache der Muttergottes darf ich ganz oft erleben, dass Friede in mein Herz kommt und zurückkehrt. Gemeinsam mit Maria zu beten, gibt mir einen inneren Frieden. Dem folgen dann Freude und Lobpreis. Immerzu. Nicht nur dann, wenn alles gut ist, sondern gerade auch wenn es einmal schwer ist.

Ein Gebet, das mich tagsüber immer wieder begleitet und dem ich viele kleine „Alltagswunder“ zuschreibe ist:
„Mutter Gottes. Geh Du voraus, bereite Du alles vor.
Mutter Gottes – bleib bei uns.“

Maximilian Domej: Ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich als Arzt in meinen Entscheidungen von der Muttergottes geführt werde. Ich habe immer wieder Situationen, in denen ich etwas spüre, quasi einen sechsten Sinn habe. Und es gibt viele Menschen in meinem Umfeld, die sagen: „Wenn Max etwas spürt, wird es schon stimmen.“ Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin Arzt und selbstverständlich steht das wissenschaftliche Knowhow und meine jahrelange Erfahrung als Schulmediziner ganz klar an erster Stelle. Aber im medizinischen Alltag erlebt man leider manchmal sehr brenzliche Situationen, in denen man sehr schnell intuitiv das Richtige tun muss. Es gibt also Situationen, in denen es sprichwörtlich um Leben und Tod geht. Da braucht es klarerweise das Knowhow und viel Erfahrung als Arzt, gleichzeitig sage ich dann innerlich immer: „Muttergottes, bitte hilf. Sei bei mir.“ Und das stärkt mich und hilft mir dann tatsächlich.

Autor:

Michael Ausserer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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