Zeit für meinen Glauben
Sätze, die das Leben verändern
Josef Messirek und sein Frau Maria lassen sich von den Erfahrungen anderer inspirieren, üben neue Gewohnheiten ein und sind sich sicher, dass sie dadurch schon aus mancher Gefahr glimpflich davon gekommen sind.
Es gibt Sätze, über die man wie zufällig stolpert und die direkt ins Herz fallen. Bei Maria und Josef Messirek, pensionierte Kindergärtnerin und pensionierter Hauptschullehrer aus Zellerndorf im Weinviertel, sind es oft kleine Erfahrungsberichte anderer gewesen, die etwas in ihnen auslösten und zum Teil eine jahrzehntelange Auswirkung in ihrem Leben hatten.
Zum Beispiel die Erzählung einer befreundeten Mutter in der Familienrunde, die Maria und Josef, Eltern von sechs Kindern, viele Jahre besuchten. „Eine Mutter bemerkte so nebenbei, dass sie in der Familie vor jedem Mittagessen den ‚Engel des Herrn‘ beten. Wir haben das zu diesem Zeitpunkt eher selten getan, dann aber dieses Gebet auch bei uns eingeführt. Seitdem beten wir den ‚Engel des Herrn‘ seit dreißig Jahren fast täglich“, sagt Josef. Er ist sich bewusst: „Wenn dieser Satz damals nicht gefallen wäre und diese Mutter nicht gesagt hätte ‚Ja, wir machen das!‘, würden wir es auch nicht tun.“
Auch das Zeugnis eines jungen Mannes der Gemeinschaft Cenacolo, die ehemaligen drogenabhängigen Menschen die Möglichkeit zu einem Neubeginn bietet, hat Josef beeindruckt: Vor jedem Vorhaben wird dort ein ‚Gegrüßet seist du Maria‘ gebetet. „Ich fand das großartig und habe es mir zur Gewohnheit gemacht, es vor Gesprächen, Sitzungen und Projekten zu beten.“
Erzengel Rafael als Begleiter beim Autofahren
Bei einer Wallfahrt zum Grab des heiligen Pater Pio nach San Giovanni Rotondo in Süditalien, löste ebenfalls ein Satz etwas in Maria und Josef aus. „Bei mir blieb die Aussage des heiligen Pater Pio hängen ‚Eher könnte die Welt ohne Sonne bestehen, als ohne das heilige Messopfer.‘ Seither bemühen wir uns noch mehr, den Wert der heiligen Messe zu begreifen und sie auch an Werktagen mitzufeiern.“
Und dann ist da die Lektüre des biblischen Buches Tobit, das bei Josef und seiner Frau eine nachhaltige Wirkung hat. „Dort sagt am Ende einer gefahrvollen Reise der Wegbegleiter des jungen Tobias: ‚Ich bin Rafael, einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.‘ Seither rufe ich den Erzengel als Begleiter für meine Autofahrten an.“ Ein Gebet, das ihn schon vor vielen Gefahren bewahrt hat, ist sich Josef sicher: „Zuletzt bei einer Nachtfahrt, als plötzlich zwei Rehe die Fahrbahn etwa zwanzig Meter vor meinem Auto überquerten. In einer Art Slalom bin ich am Wild vorbeigekommen und es war nicht einmal ein Kratzer am Auto.“
Musik als Gebet
Aber nicht nur Sätze, auch Musik bringt bei Maria und Josef ganz viel zum Klingen. Beide singen im Kirchenchor der Pfarre, den Josef auch leitet, und in einem überregionalen Chor. Musik hat für die ganze Familie stets eine wichtige Rolle gespielt, immer wieder haben die Messireks als Familie bei der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste mitgewirkt. Josef sagt: „Der Chor, die Musik, vor allem die geistliche Musik ist eine Form des Betens für mich. Wenn ich zum Beispiel das Credo singe, dann singe ich nicht nur, sondern bete es mit.“
Autor:Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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