Zeit für meinen Glauben
Kämpferin für das Klima

Clara Pories:  „Gott hat uns diese Welt gegeben, wir müssen auf sie aufpassen! Das ist unsere Schöpfungsverantwortung."
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Clara Pories tritt leidenschaftlich für den Klimaschutz ein. „Gott hat uns diese Erde gegeben“, sagt die 15-Jährige. „Wir müssen auf sie aufpassen.“

Der 15. März 2019 ist für Clara Pories ein wichtiges Datum. Die damals 14-jährige Schülerin nimmt am ersten weltweiten Klimastreik der Fridays for Future-Bewegung in Wien teil. Mit ihr machen über dreißigtausend junge Menschen lautstark darauf aufmerksam, dass sie mit dem, was in Sachen Klimaschutz getan wird, nicht zufrieden sind. Claras älterer Bruder nimmt sie mit auf die Demonstration. Sie ist die Einzige aus ihrer Klasse, die für die Anliegen der Klimabewegung auf die Straße geht. „Es war meine erste Demo und ein Moment, der mir sehr in Erinnerung geblieben ist. Das war eine unglaublich tolle Erfahrung: So viele Menschen auf einem Haufen, die alle die gleichen Hoffnungen und Ängste haben.“

Zukunftsängste
Für Clara wird Klimaschutz ein Thema, für das sie mit Leidenschaft kämpft, schließlich geht es in ihren Augen um die Zukunft der Erde und damit der ganzen Menschheit. „Offen gesagt habe ich Zukunftsängste, wenn ich mir unseren Planeten anschaue und sehe, was passiert oder was eben nicht passiert. Menschen hungern und sterben bei Naturkatastrophen. Das macht mir Angst und dagegen möchte ich etwas tun.“

Nur wenige Monate nach dem Klimastreik beginnt Clara sich regelmäßig bei Fridays for Future zu engagieren. „Ich habe Demos und Flashmobs geplant, Banner und Schilder dafür gemalt. Im Moment während der Coronapandemie vernetzen wir uns online.“

Der Planet als unser Nächster
Claras Engagement für das Klima hängt mit ihrem Glauben zusammen. „Gott hat uns diese Welt gegeben, wir müssen auf sie aufpassen! Das ist unsere Schöpfungsverantwortung.“ Im Eintreten für den Klimaschutz verwirklicht sich für die 15-jährige Schülerin auch das Gebot der Nächstenliebe. „Wir können unseren Planeten als unseren Nächsten betrachten und sehen, dass er uns im Moment braucht. Damit wäre vielen, vielen Menschen geholfen.“

Bei den Jugendgottesdiensten, die Clara zusammen mit anderen aus ihrer Pfarre in Wien-Aspern organisiert, ist immer auch eine Fürbitte für das Klima dabei. „Ich habe das Gefühl, dass mein Bruder und ich schon ein Bewusstsein für das Thema in unserer Pfarre geschaffen haben. Die Leute reden jetzt mehr darüber. Freunde von uns aus der Pfarre haben wir auch schon mit auf Demos genommen.“

Clara, mach du das!

Unter ihren Mitschülern ist Clara mittlerweile diejenige, die mit Klimaschutz assoziiert wird. „Wenn es um das Thema geht, heißt es ‚Clara, mach du das!‘“, erzählt sie lachend. „Aber ich sehe auch, dass das, was ich tue, eine Wirkung auf andere hat und sich zum Beispiel auch meine Freundinnen dafür interessieren.“

Als Klimaschützerin ist Clara also nicht mehr ganz allein. Als Jugendliche, der der Glaube an Gott und die Gemeinschaft in der Pfarre wichtig sind, schon. In ihrer Klasse ist sie die Einzige, die den Religionsunterricht besucht. „Viele finden es einfach lästig, am Nachmittag noch eine Stunde länger in der Schule zu bleiben.“ Hin und wieder fragen ihre Mitschüler, warum sie sich nicht auch eine Freistunde gönnt. Ihnen antwortet Clara: „Mir ist das wichtig und ich finde den Unterricht interessant.“

Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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