Zeit für meinen Glauben
„Jesus, ich bin wieder da“
Für Jana ist Gott Nebensache. Bis sie auf christlichen Jugendevents in Salzburg und Medjugorje eine starke Jesus-Erfahrung macht.
Abends viel ausgehen, Spaß haben, Beziehungen leben. Zwischen vierzehn und zwanzig ist für Jana das wichtig, was die meisten Jugendlichen gerne tun. „Ich hab meine Freiheit wirklich gebraucht“, erzählt die heute 23-Jährige aus Loosdorf, die von klein auf in einer gläubigen Familie aufgewachsen ist. „Gott war zu der Zeit Nebensache, für mich war einfach was anderes im Vordergrund.“
Janas Geschwister fahren regelmäßig auf christliche Jugendevents, für Jana ist das zunächst nichts. „Ich wollte nie mitfahren, war zu cool dafür.“ Irgendwann lässt sie sich doch überreden und begleitet ihre Geschwister zu Pfingsten zum Fest der Jugend nach Salzburg. Das christliche Jugendevent ist wie ein Startschuss für etwas Neues im Leben der Lehramtsstudentin: „Ich hab gemerkt, Glaube muss nicht uncool sein. Und ich hab gesagt: ‚Jesus, ich bin wieder da. Ich übergeb dir mein Leben.‘“ Wieder zurück im Alltag verblasst das Erlebte allerdings. Jana lebt weiter wie vorher, ohne besonders viel in die Beziehung mit Gott zu investieren.
Eine Reise, die alles verändert
Es ist eine gläubige Freundin im Studium, mit der sie beginnt, viel über Gott und den Glauben zu reden. Die Freundin lädt sie ein, im Sommer zum Jugendfestival in den Marienwallfahrtsort nach Medjugorje zu fahren. „Ich hab' zwar Ja gesagt, war kurz davor aber sehr abgeneigt.“ Jana fährt trotzdem mit, und es tut sich viel auf dieser Reise. „Ich habe dort also beim Programm mitgemacht und viel Zeit mit Jesus verbracht. Das war ein Geschenk. Ich habe gespürt: Jesus gibt’s wirklich! Er ist wirklich da! Der ist nichts, was mir die Mama oder die Kirche einreden wollen.“
Diesmal bringt das Jugendtreffen eine tiefgreifende Veränderung in Janas Leben mit sich. Sie trennt sich von ihrem damaligen Freund, weil sie merkt, dass sie unterschiedliche Ziele im Leben haben. Und sie macht sich viele Gedanken darüber, was sie mit ihrem Leben machen will.
Sonntagsmesse: Nicht Tradition, sondern Jesus-time
„Ich versuche seitdem, Gott in den Mittelpunkt zu stellen und kontinuierlich mit ihm in Kontakt zu bleiben“, sagt Jana. Die Heilige Messe am Sonntag ist für sie ein Fixpunkt, „das ist keine Traditionssache für mich, das ist Jesus-time.“ Viele kleine Hilfen begleiten die Niederösterreicherin durch den Tag: Ein Bild mit einem Kreuz oder mit der Muttergottes als Hintergrund am Handy, eine Gebetsecke im Zimmer. Der Wecker zu Mittag, der sie an den ‚Engel des Herrn‘ erinnert. Die tägliche 6-Minuten-Strecke im Auto bis zum Zug, gerade passend, um ein Gesätzchen Rosenkranz zu beten. „Ich setze mich ins Auto, und zack, beginne gleich zu beten. Für eine bestimmte Person oder eine Sache.“
Janas Freundeskreis hat sich durch ihre Bekehrung, wie sie sagt, stark verändert. Freunde, die ebenfalls gläubig sind, sind ihr sehr wichtig geworden. Was ihr aber auch wichtig ist: „Ich will nicht nur gläubige Freunde haben, sonst schwimm ich nur noch in meiner eigenen Suppe. Bei meinen gläubigen Freunden werde ich ermutigt und gestärkt. Das ist super. Aber aus dieser Kraft will ich dann stärkend in die Welt hinaus gehen.“
Autor:Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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