Karfreitag, 15. April 2022
Gott steht auf der Seite der Leidenden
Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der HERR ließ auf ihn treffen die Schuld von uns allen. Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt, so tat auch er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,6-7)
Jesus protestiert nicht, er nimmt das Kreuz an, auch wenn es ihm schwerfällt. Er geht mit allen, die Unrecht erleiden müssen, ganz gleich, ob sie selbst schuld sind oder nicht. Das Kreuz erinnert daran, dass Gott immer auf der Seite der Armen und Leidenden steht. Und es ist ein Auftrag für die Christinnen und Christen, diese Perspektive selbst einzunehmen. Das Kreuz ist aber nicht das letzte Wort, sondern führt zur Auferstehung. Deshalb verehren wir am Karfreitag das Kreuz. Es ist das Zeichen, dass Jesus den Tod überwunden hat.
Hubert Philipp Weber
Glauben bedeutet, den Weg auf Ostern zu gehen
Mit kleinen, an der Heiligen Schrift orientierten Betrachtungen, bietet Hubert Philipp Weber vom Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag Wegmarken an, die dazu beitragen sollen, den Windhauch, der uns vom Weg abbringen kann, vom Wesentlichen zu unterscheiden.
Der Autor ist Erzbischöflicher Sekretär von Kardinal Christoph Schönborn. Sein Motto lautet: „Ich aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück“ (Ps 73,28)
Autor:Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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