Zeit für meinen Glauben
Gott ist der beste Geburtshelfer

Rahel Jaidhauser: „Ich sage immer, ich bin Mama von vier Kindern. Es ist mir wichtig, die zwei Fehlgeburten nicht tot zu schweigen, sondern zu zeigen, dass da noch jemand war.“  
 | Foto: Jenia Symonds Photography
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  • Rahel Jaidhauser: „Ich sage immer, ich bin Mama von vier Kindern. Es ist mir wichtig, die zwei Fehlgeburten nicht tot zu schweigen, sondern zu zeigen, dass da noch jemand war.“
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Als Doula begleitet Rahel Jaidhauser Frauen in der Schwangerschaft und bei der Geburt. Bei der Geburtsvorbereitung von gläubigen Frauen vermittelt sie: Gott steht dir bei der Geburt zur Seite.

Es ist eine Frage, auf die Rahel Jaidhauser lange Zeit einfach keine Antwort gefunden hat: Was möchte ich mal sein? Als junge Frau kann sie sich zu keiner konkreten Ausbildung entschließen und verdient als Büroangestellte und Mitarbeiterin im Kindergarten ihr Geld. Die Suche nach dem, was ihr wirklich entspricht, lässt sie allerdings nicht los. Bis zur Geburt ihres ersten Kindes vor über sieben Jahren. „Das war so eine unglaublich schöne Hausgeburt. Danach wusste ich, das ist eine Leidenschaft von mir.“

Rahel beschäftigt sich viel mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt. Sie schaut Geburtsvideos im Internet an, spricht mit Freunden und Freundinnen darüber und merkt, „was für eine Kraft da drinnen liegt.“ Ihr wird klar, dass sie in diesem Bereich arbeiten möchte und dass ihr Name - Rahel bedeutet Mutterschaft – auf diese Weise seinen tieferen Sinn entfalten kann.

Rahel macht die Ausbildung zur Doula, zur emotionalen Geburtsbegleiterin (www.yourmindfuldoula.com). „Doula bedeutet ‚Dienerin der Frau‘. Ich bin keine Hebamme, sondern schaue, dass sich die Frau bei der Geburt wohlfühlt, begleite sie in der Schwangerschaft, wenn sie Ängste hat, spreche mit ihr über den Rahmen der Geburt.“

Biblische Meditationen
Rahel, die von Kindheit an gläubige Christin ist, begleitet Frauen in der Schwangerschaft und bei der Geburt unabhängig von deren religiösem Bekenntnis. Für christliche Frauen hat sie sich jedoch etwas Spezielles überlegt. „Ich habe mir selber vor meinen eigenen beiden Geburten gesagt, dass Gott der beste Geburtshelfer ist, den es gibt. Dass er mich durch die Geburt tragen wird. Das möchte ich auch anderen Frauen mitgeben.“

Die 34-Jährige lehnt die mentalen Techniken, die sie bei ihren Geburtsvorbereitungskursen vermittelt, an biblische Aussagen an und entwickelt Meditationen, die im Geburtsprozess helfen sollen, Gott zu vertrauen. „Es ist doch überwältigend zu wissen, dass Gott mir zur Seite steht, nicht?“ Für alle Frauen, die Rahel betreut, betet sie auch. „Ich habe das große Vertrauen, dass Gott sie besonders begleitet, wenn er sie zu mir schickt.“ Die Rückmeldungen der Frauen bestärken sie: „Bis jetzt hatten alle Frauen gute Geburten.“

Da war noch jemand
Rahel und ihr Mann leben mit zwei Kindern in Simmering, zwei weitere Kinder hat sie in der Frühschwangerschaft verloren. „Ich sage immer wieder, ich bin Mama von vier Kindern. Es ist mir wichtig, die zwei Fehlgeburten nicht tot zu schweigen, sondern zu zeigen, dass da noch jemand war.“

Fehlgeburten sind oft noch ein Tabu, meint Rahel. „Wenn eine Frau eine Fehlgeburt hatte, hat das viel mit Trauer und Vergänglichkeit zu tun. Es soll den Raum geben, um das auch anzusprechen. Ich möchte den Frauen diesen Raum geben.“

Rahel Jaidhauser: „Ich sage immer, ich bin Mama von vier Kindern. Es ist mir wichtig, die zwei Fehlgeburten nicht tot zu schweigen, sondern zu zeigen, dass da noch jemand war.“  
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Rahel Jaidhauser | Foto: privat
Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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