Zeit für meinen Glauben
„Gesegnet zu sein ist wichtiger als Ruhm und Geld“

Vincent Bueno: Seinen Glauben will er weniger mit Worten, sondern mit seinem Tun bezeugen. | Foto: privat
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Vincent Bueno, Österreichs Fixstarter beim Song Contest 2021, feiert Ostern über Livestream mit seiner Gemeinde. Seinen Glauben will er weniger mit Worten, sondern mit seinem Tun bezeugen.

„Alive“ heißt der Song, mit dem Vincent Bueno im Mai beim Eurovision Song Contest in Rotterdam für Österreich ins Rennen gehen wollte. Das wird leider nichts. Corona macht auch Vincent einen Strich durch die Rechnung, der Song Contest ist auf nächstes Jahr verschoben, und Vincent verbringt – wie fast alle Österreicher – derzeit seine Tage zu Hause, zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern.

„Die Enttäuschung war anfangs groß“, gibt der 34-jährige Musiker mit philippinischen Wurzeln zu. „Wir haben ja viel Arbeit in den Song und in die Performance gesteckt. Aber natürlich sind diese Maßnahmen notwendig, damit sich das Virus nicht weiter verbreitet.“ Es heißt nun für Vincent und seine Frau, zwei kleine Kinder daheim zu beschäftigen, Spannungen in der Familie auszuhalten, aber auch die vielen schönen Momente zu genießen, die diese Zeit des intensiven Familienlebens bietet.

„Da ist irgendwas!“

Was für Vincent trotz Isolation wichtig ist: Die Menschen rundherum nicht aus dem Blick zu verlieren und sie zu unterstützen, wie es eben unter diesen speziellen Umständen möglich ist. „Wir haben hier in unserem Haus ein älteres Paar, dem wir eine Nachricht vor die Wohnung gelegt haben, dass sie uns jederzeit kontaktieren können, wenn sie etwas brauchen.“

Anderen Menschen mit Aufmerksamkeit, Respekt und Liebe begegnen – für Vincent, der in einer gläubigen Familie aufgewachsen und dem die Beziehung mit Jesus sehr wichtig ist, ist das eines der entscheidendsten Kennzeichen seines Christseins. Weniger mit Worten, dafür mehr mit seinem Sein und seinem Tun möchte er seinen Glauben bezeugen. „Ich bin kein Prediger. Mein Ministry ist meine Musik. Es geht mir darum, dass die Leute einfach gern mit mir zusammen sind und sich denken ‚He, da ist irgendwas!‘. Irgendwann kommt das Thema dann eh von selbst.“

Ostern feiern über Livestream

Sich als gläubiger Mensch im Musikgeschäft zu positionieren, hat Vincent auch schon negative Reaktionen eingebracht. „Wenn man sagt, man ist Christ, muss man damit rechnen, dass man blöd angeschaut wird. Manche Leute denken, man ist dumm und schauen auf einen herab.“ Als junger Erwachsener hat ihm das zugesetzt, heute geht er selbstbewusst seinen Weg. „Mir ist nicht wichtig, was andere über mich denken. Ich habe das Verlangen, von Gott gesegnet zu sein, das ist wichtiger als Ruhm oder Geld.“

Den Glauben teilt Vincent mit seiner Frau, die er 2012 auf den Philippinen kennen gelernt hat. „Ich bin so froh, eine Frau zu haben, die auch an Jesus glaubt. Unsere Beziehung ist nicht perfekt, aber wir haben Jesus im Mittelpunkt und meistern dadurch auch unsere Krisenzeiten.“

Mit seiner Frau und seinen Kindern feiert Vincent dieses Jahr Ostern zu Hause, verbunden mit seiner Gemeinde über Livestream. Es wird anders sein, aber es wird gut. „In dieser Zeit wird spürbar, dass wir miteinander in Verbindung sind, dass wir zusammen ein Leib sind.“

Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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