Buchtipp der Woche
Facettenreiche Heimholung
Rabbiner Walter Homolka beschreibt in seinem jüngsten Buch äußerst informativ das jüdische Interesse an Jesus von Nazareth.
Er ist eine wichtige Stimme des jüdischen Lebens in Deutschland: Rabbiner Walter Homolka, Rektor des Abraham Geiger Kollegs und Universitätsprofessor für Jüdische Religionsphilosophie der Neuzeit, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Jüdische Theologie der Universität Potsdam und Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Homolka beschreibt in seiner facettenreichen „Heimholung Jesu“ ins Judentum die jüdische Auseinandersetzung mit Jesus von Nazareth. Seit Ende des 18. Jahrhundert werde Jesus auch als jüdischer Bruder wiederentdeckt und heimgeholt in sein jüdisches Umfeld. Homolka: „Jesus ist ganz und gar Jude gewesen, er war kein Gründer einer neuen Religion.“
Homolka zeigt lehrreich, dass Jesus und seine Gedanken nur innerhalb eines jüdischen Kontexts richtig gedeutet werden können. Der Wiener Dogmatik-Professor Jan-Heiner Tück schreibt dazu in seinem Geleitwort: „Walter Homolka (gibt) wichtige Impulse, wie die Entfremdungsgeschichte in eine Geschichte wechselseitiger Lernbereitschaft überführt werden kann. Denn sowohl die jüdische Forschung zu Jesus als auch die vielfältige Präsenz des Nazareners in der jüdischen Literatur und Kunst zeigt, dass sich Juden mit der Person Jesu sehr wohl identifizieren können, ohne das christliche Bekenntnis zu Jesus Christus zu teilen.“
Mein Fazit:
Ein anregendes und lehrreiches Buch, mit vielen Impulsen für das christlich-jüdische Gespräch. Sehr empfehlenswert.
Autor:Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.