Buchtipp der Woche

Erster Blick auf Adrienne von Speyr

Eine Mystikerin des 20. Jahrhunderts

Hans Urs von Balthasar zeigt mit seinem „Ersten Blick auf Adrienne von Speyr“ Wirken und Werk dieser Schweizer Mystikerin.

Als Studentenseelsorger an der Universität Basel begegnete der gelehrte Schweizer Jesuiten-Pater Hans Urs von Balthasar (geboren am 12. August 1905 in Luzern; gestorben am 26. Juni 1988 in Basel) im Jahr 1940 der Ärztin Adrienne von Speyr (geboren am 20. September 1902 in La Chaux-de-Fonds; gestorben am 17. September 1967 in Basel).

Er gab ihr Konvertitenunterricht, weil sie auf der Suche nach der katholischen Wahrheit gewesen war. Adrienne wurde zu Allerheiligen 1940 getauft. Es folgten 27 Jahre enger Zusammenarbeit, in denen Hans Urs von Balthasar zu ihrem Seelenführer und Beichtvater wird. Es entwickelte sich eine Form gemeinsamer Berufung, wie sie in der Geschichte der Kirche immer wieder vorgekommen ist. Und die auch die Grundlage für die SONNTAG-Serie „Seelenverwandte, Seelenfreunde“ bildet.

„Im Ganzen habe ich theologisch mehr von ihr erhalten als sie von mir“, schreibt Hans Urs von Balthasar leicht untertreibend, weil er mit seinem umfangreichen Werk selbst zu den theologischen Giganten des 20. Jahrhunderts zählt. Von Balthasar hatte „nie die geringsten Zweifel an der Richtigkeit ihres Auftrags“.

Beide gründeten gemeinsam die Johannes-Gemeinschaft. Das umfangreiche Werk, das Adrienne von Speyr diktiert hat, ist im Johannes-Verlag erschienen, wo auch das umfangreiche Werk des Hans Urs von Balthasar (wieder) neu entdeckt werden kann.

Mein Fazit:
Der „Erste Blick auf Adrienne von Speyr“ ist eine Einladung, sich den vielen Dimensionen des großen Werkes von Adrienne von Speyr anzunähern. Ein faszinierendes Buch über eine (fast) unbekannte Mystikerin des 20. Jahrhunderts.