Kommentar: Die Kirche & ich
Echte Liebe ist immer groß
Die Glaubenskongregation hat mit Billigung des Papstes festgestellt, dass es keine katholische Segensfeier für gleichgeschlechtliche Partnerschaften geben kann.
Manche sehen hier eine unnötige, sogar menschenfeindliche Einmischung des Vatikans, wo es doch um Wertschätzung für Menschen gehen müsste, die einer über viele Jahrhunderte verfolgten Gruppe angehören.
Der Vatikan bemüht sich, klar festzuhalten, dass es nicht um ein Zurücksetzen von Personen geht. Menschen jeglicher sexueller Orientierung zu segnen, wohl auch paarweise, ist weiterhin ganz in Ordnung.
Aber einen Bund feiert und segnet die Kirche nur bei der Ehe, die einen besonderen Stellenwert hat – als unzertrennliche Verbindung von einer Frau und einem Mann, mit der Perspektive, dass daraus Kinder entstehen.
Dazu kommt, dass die Kirche in ihrem Lehramt sagt, dass Sex nur in dieser unauflöslichen Ehe von Mann und Frau seinen angemessenen, von Gott im Schöpfungsplan vorgesehenen Ort hat. Und dass er überall anders dem Menschen nicht gut tut, bei Heterosexuellen genauso wie bei Homosexuellen.
Darum ist es problematisch, wenn die Kirche mit einer Art „Hochzeit light“ das zudeckt: Es gibt keinen vollen Segen von oben für einen solchen Bund; die Kirche würde die Menschen anlügen, wenn sie aus Wertschätzung für die Beteiligten dennoch so tut als ob.
Man kann das unterschiedlich sehen. Es kommt freilich in erster Linie darauf an, wie Gott das sieht, der den Bauplan des Menschen und seines Glücks und Heils am besten kennt.
Was will Gott? Darum sollte die weitere Diskussion gehen. Außer Streit steht, dass echte Liebe immer groß ist und dass alle Liebenden ihren festen Platz im Herzen Gottes und damit auch in seiner Kirche haben.
Autor:Michael Prüller aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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