Buchtipp
Die vierzig Gleichnisse Jesu
Der Neutestamentler Gerhard Lohfink legt ein leicht lesbares und zugleich fundiertes Buch über die Gleichnisse Jesu vor.
Die Gleichnisse führen uns nicht nur in das Zentrum der Verkündgung Jesu, sondern verweisen zugleich auf die Person des Verkündigers, auf das Geheimnis Jesu.“
Dieser Satz des evangelischen Theologen Eberhard Jüngel ist gleichsam das Motto des jüngsten Buches des Neuestamentlers Gerhard Lohfink über „Die vierzig Gleichnisse Jesu“. Ich gestehe, dass ich dieses Buch am vergangenen Wochenende verschlungen habe. Denn Lohfink versteht es meisterhaft, auf oft nur wenigen Seiten jedes der bekannten, oft kühnen und bisweilen auch scharfkantigen Jesus-Gleichnisse in einem neuen Licht erscheinen zu lassen.
Anhand seiner Umwelt erzählt Jesus seine Botschaft vom Reich Gottes, einer neuen Welt, die Gott schafft, damals wie heute. Jesus konnte Gleichnisse erzählen. „Es gibt in der antiken Welt keinen Erzähler, von dem so viele authentische Gleichnisse überliefert sind und dessen Gleichnisse derart reichen und farbigen Stoff bieten“, schreibt Lohfink.
Die vier Evangelisten haben auf ihre Weise diese Jesus-Gleichnisse ziemlich exakt überliefert, manchmal auch schon mit einem kleinen Kommentar im Gleichnis versehen. So ist es kein Zufall, dass viele berühmte Bilder in den großen Gemäldegalerien unserer westlichen Welt auf Erzählungen des Evangelisten Lukas zurückgehen.
Zum Wesen guter Gleichnisse gehört es auch, dass sie oft eine ganz einfache Linienführung aufweisen. Deshalb ist auch die Personenzahl stets begrenzt. Ein weiteres „Geheimnis“ guter Gleichnisse. Gute Spannungsliteratur besteht oft auch aus Dialogen.
Mein Fazit:
Ein äußerst gelungenes Buch. Sehr empfehlenswert.
Gerhard Lohfink
Die vierzig Gleichnisse Jesu
Herder-Verlag,
320 Seiten
ISBN: 978-3-451-38670-1
28,80 Euro
Autor:Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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