Buchtipp der Woche
Die Bibel in Zeiten von Corona
Welche Antworten der Hoffnung die Bibel auf die vielfach und vielerorts geschürten Ängste der Weltuntergangspropheten gibt.
Für Sie gelesen.
Seit gut einem Jahr hält Corona die ganze Welt in Geiselhaft, und damit auch die Welt der Kirche und der theologischen Wissenschaft. Nunmehr häufen sich die Bücher, die sich mit den auch innerkirchlichen Folgen auseinandersetzen, die das kleine Virus wohl noch längere Zeit verursachen wird. Und zeitgleich erwachen jene Weltuntergangspropheten, die mit Instinkt und Gespür die Apokalypse heraufbeschwören oder gleich kommen sehen.
Dankenswerterweise haben Thomas Söding, Neutestamentler in Bochum, und Aleksandra Brand, wissenschaftliche Mitarbeiterin an seinem Lehrstuhl, 13 bibelwissenschaftliche Stimmen rund um den Globus in einem Sammelband vereinigt, die diese geschürten Ängste und Unglücksprophezeiungen auf biblisch begründete Weise zurückweisen.
Die Beiträge gehen den Fragen nach: Welche Horizonte des Sehens, des Urteilens, des Betens und des Handelns eröffnen die biblischen Texte in der Corona-Zeit? Welche Krise decken sie auf? Welche Handlungsperspektiven zeigen sie?
Die Beiträge wollen den Menschen Hoffnung machen und Kraft für eine Krisenbewältigung geben.
Eines ist dabei gewiss, wie Sandra Schneebeck in ihrem Beitrag schreibt: „Die Bibel ist kein Ratgeber, der sofort für alle Sorgen den einen Ausweg kennt oder jedes Leid zu relativieren vermag. Sie ist kein Buch der einfachen Lösungen, sonst gäbe es keine Exegese.“
Mein Fazit:
Es ist sehr wohltuend, wenn sich die theologische Wissenschaft auf leicht lesbare Weise dem Phänomen von COVID-19 annähert. Ein starkes Buch.
Aleksandra Brand, Thomas Söding, Hoffnung schöpfen: Die Bibel in Zeiten von Corona, Grünewald-Verlag, 144 Seiten, ISBN: 978-3-7867-3250-1, 16,50 Euro
Autor:Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.