Montag in der Karwoche, 11. April 2022
Die andere Gerechtigkeit Gottes
Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Nationen das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. (Jes 42,1-3)
Gottes Gerechtigkeit ist anders als die der Menschen. Wenn Gott das Recht bringt, dann kommt es nicht laut und prominent, sondern leise. Gott bringt es zu denen, die die Zuwendung dringend brauchen, zu den Zweiflern, den gebrochenen Existenzen, den Zögernden. Die Frage ist nicht, wer hat den größten oder besten Glauben, sondern wo ist, vielleicht auch verborgen, der Glaube da. Das tröstet auch dann, wenn mein Glaube schwach ist.
Hubert Philipp Weber
Glauben bedeutet, den Weg auf Ostern zu gehen
Mit kleinen, an der Heiligen Schrift orientierten Betrachtungen, bietet Hubert Philipp Weber vom Palmsonntag bis zum Weißen Sonntag Wegmarken an, die dazu beitragen sollen, den Windhauch, der uns vom Weg abbringen kann, vom Wesentlichen zu unterscheiden.
Der Autor ist Erzbischöflicher Sekretär von Kardinal Christoph Schönborn. Sein Motto lautet: „Ich aber – Gott nahe zu sein ist mein Glück“ (Ps 73,28)
Autor:Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.