Zeit für meinen Glauben
Barhocker und Kirchgänger

Florian Riss: „Anderen vom eigenen Glauben zu erzählen, ohne aufdringlich zu sein – das ist etwas, was für mich zum Christsein dazugehört.“                     | Foto: privat
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  • Florian Riss: „Anderen vom eigenen Glauben zu erzählen, ohne aufdringlich zu sein – das ist etwas, was für mich zum Christsein dazugehört.“
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Im „Corona-Sommer“ ist Florian Riss viel am Donaukanal unterwegs, spricht über seinen Glauben und vertraut auf das Wirken Gottes.

Florian Riss ist ein kommunikativer Typ. Mit anderen ins Gespräch kommen, ist für ihn leicht – oder, wie der 29-Jährige es ausdrückt: „Leute anquatschen, das ist für mich kein Problem.“ Offenheit, die braucht der gebürtige Oberösterreicher auch bei seinen Jobs. Florian arbeitet als selbständiger Personenbetreuer und als „Mädchen für alles“ in zwei Studentenlokalen. Geredet wird da über alles Mögliche, mitunter auch über den Glauben.

Mit seiner persönlichen Überzeugung hält Florian nicht hinterm Berg. „Im Barbetrieb wissen alle, dass ich Katholik bin. ‚Barhocker und Kirchgänger‘ nennen sie mich dort.“ Gespräche über den Glauben – die ergeben sich einfach, sagt er. „Wenn sie mich zum Beispiel fragen, was ich am Wochenende mache oder warum ich so eingespannt bin. Dann sag’ ich halt was grad los ist.“

Paletten-Möbel aufbauen am Donaukanal
Im Sommer ist in Sachen Glauben bei Florian ziemlich viel losgewesen. Er ist Teil des Stadt-Missions-Projekts X-Lab: Am Donaukanal, in der und rund um die Nepomuk-Kapelle gibt es Gottesdienste, Lobpreis, Konzerte, Gespräche mit den Leuten, die dort unterwegs sind. Ein idealer Ort mitten im ‚Corona-Sommer‘, in dem sich viele Wiener draußen treffen.

Florian wird von einem Freund motiviert, bei X-Lab mitzumachen. Er baut Paletten-Möbel auf, organisiert, wird zur Ansprechperson für die anderen Helfer („Dabei stehe ich gar nicht gern im Mittelpunkt“) und tut das, was er besonders gut kann: Mit Leuten quatschen. „Ich bin öfter im Liegestuhl vor der Kapelle gesessen mit einem Bier und der Bibel und die Leute sind stehengeblieben und haben gefragt, was hier los ist.“ Florian und das Team von X-Lab erzählen Interessierten von ihrem Glauben und laden ein zu Kaffee, Gottesdienst und Konzerten.

Ideen umsetzen und vertrauen
Die Gespräche sind oft tiefgehend, die Begegnungen intensiv. „Gleich am Anfang beim Aufbau ist einer vorbei gekommen, den interessiert hat, was wir da machen. Er war ganz begeistert von der Atmosphäre und hat uns beim Aufbauen geholfen. Das war schön!“ Dass eine junge Frau jeden Tag wieder gekommen ist und so richtig Feuer gefangen hat, beeindruckt Florian und ist für ihn eines der Zeichen dafür, dass Gott seinen Segen auf das ganze Projekt gelegt hat.

Anderen vom eigenen Glauben erzählen, ohne aufdringlich zu sein – das ist etwas, was für Florian zum Christsein dazugehört. „Das Hinausgehen wird leider zu wenig gelebt. Der Sendungsauftrag von uns Christen wird oft vernachlässigt“, findet er. Bei einem Projekt wie X-Lab zeigt sich, dass es gar nicht so schwierig ist, so Florian: „Man setzt Ideen um und vertraut auf das Wirken Gottes.“

Florian Riss: „Anderen vom eigenen Glauben zu erzählen, ohne aufdringlich zu sein – das ist etwas, was für mich zum Christsein dazugehört.“                     | Foto: privat
Florian Riss | Foto: privat
Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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