Zeit für meinen Glauben
Aha-Erlebnisse im Atrium
Anna Becker ist Mitarbeiterin bei der „Katechese des Guten Hirten“. Ihr Glaube hat sich dadurch vertieft.
Wie so vieles in diesem Jahr findet auch die „Katechese des Guten Hirten“ – das, wofür Anna Beckers Herz schlägt - unter erschwerten Bedingungen statt. Einmal wöchentlich treffen sich bei der Katechese, die auch ‚Atrium‘ heißt, Kinder zwischen drei und zwölf Jahren in verschiedenen Altersgruppen. Zumindest dann, wenn es keine weltweite Pandemie gibt. In Zeiten von Corona läuft alles etwas anders ab.
Vor Corona jedenfalls hat Anna im Atrium die Gruppe der älteren Kinder begleitet und war fasziniert davon, wie intensiv sich Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren mit Glaubensthemen beschäftigen können. In der an der Montessoripädagogik orientierten Katechese können die Kinder in wichtige Momente der Liturgie und in ausgewählte Bibelstellen eintauchen. Sie arbeiten konzentriert und selbstständig mit eigens angefertigten Materialien, beten miteinander und sprechen über Gottes Wirken. „Viele wollen ins Atrium kommen, die Nachfrage ist sehr groß“, sagt Anna. „Was uns natürlich sehr freut.“
Aha-Erlebnisse
Für Anna ist die ehrenamtliche Arbeit bei der Katechese nicht nur ein Dienst an den Kindern. „Auch wenn die Präsentationen, die wir zu verschiedenen Themen machen, für Kinder sind, werden auch wir Erwachsene berührt“, sagt die 41-Jährige Volksschullehrerin.
In einem Kurs hat Anna gelernt, wie sie als Katechetin mit den Kindern arbeiten kann. Die Kurswochenenden waren für sie eine tiefe spirituelle Erfahrung. „Ich erinnere mich, als uns beim ersten Wochenende die Präsentationen vom Guten Hirten gezeigt wurden. Im Auto auf dem Nachhauseweg war ich davon sehr bewegt. Immer wieder hatte ich richtige Aha-Erlebnisse.“ Auch die Kinder haben solche Aha-Erlebnisse, erzählt Anna: „Die Kinder beschäftigen sich im Atrium wiederholt mit einem Thema.“
Jedes Kind kann dabei in seinem Tempo arbeiten und sucht sich, typisch Montessoripädagogik, jenes Material, das es anspricht. „Es gibt zum Beispiel das Material vom Guten Hirten und den Schafen. Bei manchen Kindern dauert es Jahre bis sie erkennen, dass Jesus der gute Hirte, und dass sie die Schafe sind. Bei anderen geht es schneller. Egal wann, sie sind immer davon bewegt.“
Mit den Kindern entdecken
Durch das, was sie im Atrium gelernt hat, hat Anna ein tieferes Verständnis von der Heiligen Messe. „Ich erlebe die Messe jetzt ganz anders mit. Zum Beispiel das Mischen von Wasser und Wein: Der Tropfen Wasser steht für uns, der Wein für Jesus. Wie das Wasser sich mit dem Wein verbindet, so verbinden wir uns mit Christus.“
Auch wenn Anna und die anderen Katechetinnen den Kindern gegenüber einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung haben, geht es im Atrium um „ein gemeinsames Entdecken. Wir gehen mit den Kindern gemeinsam einen Weg. Wenn jemand eine Frage stellt, weiß ich auch nicht immer die Antwort, dann stelle ich mir die Frage mit dem Kind.“
Was Anna besonders an der Zusammenarbeit mit den Kindern liebt: „Ihre Arbeitshaltung – man merkt, wie sie in der Arbeit mit dem Material in das Thema eintauchen. Und die Freude, die man in ihren Gesichtern sieht.“
Mehr Infos auf:
www.katechesedesgutenhirten.at
Autor:Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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