72 Stunden ohne Kompromiss
Wenn tausende Jugendliche "mitmischen"
Am 13. Oktober startete Österreichs größte Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ bereits in die zehnte Runde. „Wir mischen mit“, so lautete das Jubiläumsmotto. Drei Tage lang stellten sich tausende junge Menschen in den Dienst der guten Sache und zeigten mit Teamgeist und Kreativität, was soziales Engagement bedeutet.
Organisiert wurde das Projekt „72 Stunden ohne Kompromiss“ von der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3. Viktoria Mayer, die neu gewählte Vorsitzende der Katholischen Jugend Wien, zeigte sich beim Startfest im Ankersaal der alten Anker-Brotfabrik in Wien-Favoriten am 13. Oktober darüber erfreut, dass sich heuer trotz Pandemie wieder zahlreiche Jugendliche bei den „72 Stunden ohne Kompromiss“ engagiert haben: „Nächstenliebe und Engagement gehören zur Kirche und sind besonders in Zeiten wie diesen wichtig. Ich durfte selber schon zwei Mal teilnehmen und war immer beeindruckt, was wir im Team in kurzer Zeit Großartiges geschafft haben.
Es hat uns total motiviert, in Gemeinschaft ein Ziel zu verfolgen.“ Berührend sei es, so Mayer, dass Jugendliche bei der Jugendsozialaktion mit Menschen aus verschiedenen Lebenssituationen in Kontakt kamen, ihnen halfen und ein offenes Ohr für sie hatten.
"Kochtöpfe der Welt"
Neues ausprobieren, fremde Kulturen entdecken und voneinander lernen: Unter diesen Mottos kochten Jugendliche im Piaristenkloster in Wien mit Ordensbrüdern der Piaristen kulinarische Spezialitäten aus Afrika und Indien. Weihbischof Stephan Turnovszky besuchte am 15. Oktober das Projekt „Kochtöpfe der Welt“ und zeigte sich vom Engagement der Jugendlichen für ein gutes Miteinander der unterschiedlichen Kulturen beeindruckt.
„72 Stunden ohne Kompromiss ist eine Sozialaktion, die Kreise der Freude zieht. Ich habe bei meinen Projektbesuchen motivierte Jugendliche erlebt, deren Freude darin bestand, anderen Menschen Freude zu bereiten; und weitere, die sich darüber freuten, die jungen Leute dabei zu unterstützen. Als österreichischer Jugendbischof danke ich allen, die sich in diesen 72 Stunden selbstlos engagieren“, sagte Turnovszky. Bis 16. Oktober entstanden während des Projektes zahlreiche Gerichte aus vielen Kulturen, die in Gemeinschaft verkostet wurden. Am Ende soll aus den Rezepten ein Kochbuch entstehen.
Outdoor-Wohnzimmer und "Gärten"
Die Jugendlichen konnten sich bei hunderten Projekten engagieren. Das Betreute Wohnen Kabelwerk (Wien 12) hauchte mit Jugendlichen und handwerklich interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern einer ungenutzten Terrasse neues Leben ein. Diese wurde mit selbstgebauten Palettenmöbeln und Pflanzen verschönert. In Stockerau wurde ein Grünstreifen hinter dem Wohnhaus der Behindertenhilfe zu einem kleinen Garten umgestaltet. So ist ein Rückzugsort entstanden, der zum Verweilen einlädt und alle Sinne anspricht. In Baden bauten Jugendliche unter Anleitung einen Therapiegarten mit Spieltischen, einem Kegelplatz und einem Fußparcours für das NÖ-Pflege- und Betreuungszentrum Baden.
Autor:Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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