Kirchliche Initiativen zum Schulbeginn
Hilfe für den Schulstart
War es für viele Familien bereits in den letzten Jahren zu Schulbeginn finanziell eng, so geht es sich heuer bei vielen einfach nicht mehr aus“, fasst Konrad Pleyer, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes Wien, die aktuelle Situation zusammen. Der diesjährige Schulbeginn sei für viele Familien eine enorme finanzielle Belastung.
Schulstartgeld gefordert
❶ Um die Familien zu entlasten, fordert der Katholische Familienverband eine Erhöhung der Gelder für den schulischen Warenkorb, über den Lehrkräfte Schulmaterialien für ihre Klasse bestellen können. „Jedes Heft, jeder Malkasten, alles, was über den Warenkorb finanziert wird, entlastet Familien“, ist der Vorsitzende überzeugt. Darüber hinaus appelliert der Familienverband für ein Schulstartgeld, wie es in Niederösterreich nun vorgesehen ist.
Als Service bietet der Katholische Familienverband Wien Familien eine Übersicht mit Spartipps sowie Adressen für günstige Schulartikel und lädt in einer neu gegründeten Gruppe auf Facebook zum Austausch ein.
▸ familie.at/wien
Caritas hilft mit Schulstartaktion
❷ Auch die Caritas Wien setzt sich mit ihrer Schulstartaktion für von Armut betroffene Kinder beim Schulbeginn ein. Ein Schulstartpaket koste bis zu 300 Euro, was für viele eine „enorme finanzielle Belastung“ sei, sagte Klaus Schwertner, Geschäftsführender Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, zum Auftakt der Caritas-Schulstartaktion im Carla Mittersteig, wo auch die Schulsachen erworben werden können. Die Schulstartaktion brauche es auch heuer wieder, weil der Bedarf an günstigem Material dringend sei, betonte Schwertner. „Was schön zu sehen ist: dass wir nach wie vor einen großen Zusammenhalt spüren.“ Das sei etwa beim Sammeln von Schulsachen mit der youngCaritas vor dem Sommer deutlich geworden. Dabei wurden 468 Schultaschen und andere Artikel gespendet, die in Mutter-Kind-Häusern verteilt wurden. „Ich glaube, das ist eine Kraft, die wir im Blick nach vorne dringend brauchen – diesen Zusammenhalt, diese Solidarität“, unterstrich Schwertner. Rund 368.000 Kinder und Jugendliche sind laut aktueller EU-SILC-Erhebung in Österreich armutsgefährdet. In den Sozialberatungsstellen der Caritas seien die Folgen spürbar.
Unterstützung gab es von Barbara Coudenhove-Kalergi, die als Freiwillige der Caritas Nachhilfe an einer „Brennpunktschule“ leistet: „Wir sollten uns mit Kinderarmut nicht abfinden und müssen jedes Kind auf die Bildungsreise mitnehmen!“, betonte die Publizistin. ▸ carla-wien.at
Schultüten für den guten Zweck
❸ Wer zum bevorstehenden Schulanfang eine Schultüte benötigt, wird bei der St. Elisabeth-Stiftung fündig: Mütter aus den Mutter-Kind-Einrichtungen fertigen handgemachte Schultüten und bieten diese zum Verkauf an. Mit dem Erlös wird Familien geholfen, die sich den Schulstart für ihre Kinder nicht leisten können.
Hergestellt werden die Schultüten bei der St. Elisabeth-Stiftung in „Mamas Werkstatt“. Diese bietet alleinerziehenden Müttern die Möglichkeit, im Rahmen befristeter Anstellungen ihre Einkommenslage zu verbessern. Frauen erlernen die Herstellung von Produkten für Mutter und Kind sowie wichtige unternehmerische Kompetenzen. Unter dem Motto „Mama, du schaffst das!“ unterstützt die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien schwangere Frauen, wohnungslose alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen.
Die Schultüten können ab sofort bestellt und in „Mamas Werkstatt“ (Kohlgasse 27–29, 1050 Wien) abgeholt werden. Auch Auftragsarbeiten sind möglich. ▸ elisabethstiftung.at/schultueten
Autor:Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.