Jahrestagung der Ordensgemeinschaften
Die Orden geben Antworten auf die Krisen der Zeit
„Leidenschaftlich gegenwärtig“ – unter diesem Motto standen von 23. bis 25. November die Herbsttagungen der Ordensgemeinschaften. Die Tage in Wien zeigten, wie präsent, relevant und wirksam Orden für und in der Gesellschaft bis heute sind – gerade dann, wenn die Zeiten schwierig sind.
Nach dem Drei-Jahres-Motto „einfach.gemeinsam.wach.“ starten die Ordensgemeinschaften Österreich nun mit einem neuen Thema „präsent.relevant.wirksam.“ in die kommenden Jahre, wie Generalsekretärin Sr. Christine Rod erklärte.
Die Ordensgemeinschaften möchten noch stärker aufzeigen, wo Ordensleute in Österreich präsent sind, wo sie wirken und wo sie relevant sind. Zahlreiche Institutionen, die heute im Sozialstaat Österreich als selbstverständlich angesehen werden und als fixer Bestandteil integriert sind, wurden von Orden gegründet und sind nach wie vor präsent.
50 junge Ordensleute hatten bereits am 22. November mit dem zur Tradition gewordenen „Ordenstag Young“ die Herbsttagungen der Ordensgemeinschaften eröffnet.
Hauptziel der jährlichen Veranstaltung sind der Austausch und die Vernetzung. Impulse lieferte Angelika Hirschenberger von der Koordinierungsstelle JAKOB mit der Vorstellung eines aus der Bibel und Psychologie inspirierten Modells von fünf Diensten, in denen sich Ordensleute wiederentdecken könnten: „Bin ich Prophet, Apostel oder Hirtin, Lehrerin oder gar Evangelist?“
Orden tragen die Erneuerung der Kirche
Der traditionelle Ordenstag widmete sich dann dem Thema „Leidenschaftlich gegenwärtig“. Krisenzeiten sind für die katholische Kirche und im Speziellen die Ordensgemeinschaften eine Herausforderung, die als Chance genutzt werden soll, betonte der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger. Orden hätten schon immer „Antwort auf Krisen“ gegeben: „Die Gründungen erfolgten stets aus Krisensituationen heraus im klaren Wissen um die eigene Zuständigkeit“, verwies Rosenberger auf Gründergestalten wie Benedikt von Nursia, Franz von Assisi oder Ignatius von Loyola.
Der dankbare Blick zurück sei für die Orden wichtig, dürfe jedoch nicht dazu führen, „in der Vergangenheit zu leben“.
Mit einer Ermutigung an die Orden, so manchen strukturellen Rückbau immer auch mit der Suche nach neuen Wegen in die Zukunft zu verbinden, hat sich die ehemalige deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, an die mehr als 200 Teilnehmenden des online abgehaltenen „Ordenstages“ gewandt. Die frühere Diplomatin und Politikerin verwehrte sich gegen den zunehmenden Pessimismus, wonach das Ende des Christentums nahe sei. Die Geschichte des Christentums sei vielmehr zutiefst eine Geschichte der Erneuerung. Und oft seien diese Erneuerungen von Orden getragen worden, betonte Schavan.
Weitere Themen waren die Verleihung der St.-Georgs-Bildungs-Preise des Hauptverbandes Katholischer Elternvereine Österreichs. In der Kategorie „Eltern“ wurde Rainer Fehringer vom Wiener Schulverein St. Franziskus ausgewählt für das Projekt „St. Franziskus tanzt“. Gewürdigt wurde das Engagement der 23 Ordensspitäler, in denen über die medizinische Betreuung hinaus der Mensch im Mittelpunkt stehe. Kron
Autor:Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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