Wr. Kirchenzeitung im Rückspiegel - 19. Juni
Regens Josef Toth stellt 1972 die Ziele des Priesterseminars vor, Helmut Krätzl schreibt über die Aufgaben des Priesters
Ende Juni sind es naturgemäß die bevorstehenden Priesterweihen, die einen Schwerpunkt der Berichterstattung einnehmen. Spannend vor 50 Jahren, wenbige Jahr nach dem Ende des 2. Vatikanums, der Blick von Regens Toth auf die Ausrichtung der Priesterausbildung und der Beitrag von Ordinariatskanzler Krätzl über "Entfaltung und Entstellung priesterlicher Sendung" - zeitlos aktuell! Vor 75 Jahren wurde an die Geschichte der Mariazeller Wallfahrten erinnert, wir berichteten 1982 von der Militär-Lourdeswallfahrt mit 20.000 Pilgern aus 18 Nationen, behandelten das Thema „Sekten“ unter dem Titel „Gott als Rauschgift“, konnten 1992 vom überwältigenden Echo auf die Spendenaktion „Nachbar in Not“ für die Kriesgsflüchtlinge im ehemaligen Jugoslawien berichten und 1997 wurde Dechant Merschl zum neuen Pastoralamtsleiter und Clemens Abrahamowicz zum neuen Regens des Priesterseminars bestellt.
Vor 100 Jahren
Am 25. Juni 1922 rief Kardinal PIFFL die Katholiken Wiens dazu auf, den Katholischen Hilfsfond zu stärken. „Unsere katholischen Organisationen und Zeitungen zu erhalten, muss uns eine Ehrensache sein“, betont der Erzbischof und widmet dem Fonds einen Betrag von 100.000 Kronen. - Weiters rief Schriftleiter Fried die Wiener Kinder dazu auf, ihm ihre Wünsche mitzuteilen, denn ab 9. Juli werde es im Kirchenblatt eine regelmäßige Spalte geben, die sich besonders an die Kinder richtet (wohl die Geburtsstunde der beliebten „Kinderkirchenzeitung“.)
Vor 75 Jahren
Am 22. Juni 1947 erinnerte das Kirchenblatt an die wechselvolle Geschichte der „alten Wiener Pilgerfahrt nach Mariazell“, die Kardinal Khlesl erstmals 1587 selbst an den Gnadenort geführt hatte. 1617 übertrug er die Obsorge für eine geregelte Wallfahrt den Dominikanern. Und 1946 waren es 150 Jahre, dass nach dem Verbot der Wallfahrten durch Kaiser Josef II. die Wiener Prozession aus St. Stephan wieder erlaubt worden war.
Vor 50 Jahren
Am 25. Juni 1972 stand naturgemäß das Fest der Priesterweihe im Zentrum der Berichterstattung. Acht von insgesamt 69 Seelsorgern wurden in Wien geweiht und neben den künftigen Ordenspriestern auf drei Großformatseiten vorgestellt. Hier die Präesentation der 'Wiener' Priesteramtskandidaten 1972. - Regens Josef Toth erklärte in dieser Zeit der Neuausrichtung die Zielsetzung des Priesterseminars, gab Einblick in den Alltag und präsentierte im Detail die Aufgaben der Hausordnung und Vorstehung.
Dazu kam ein thematischer Beitrag vom damaligen Ordinariatskanzler und späteren Weihbischof Helmut Krätzl zum Thema „Entfaltung und Entstellung priesterlicher Sendung in der Zeit“, in dem er an die Hauptaufgaben des Priesters erinnerte, dasvor warnte, dass der Priester mitunter zum Hüter einer großen Kirche statt zum Hirten seiner Gemeinde werden kann und sprach auch die Gefahr der "Versuchtung durch Macht" an, wenn es schwer wird, weiterhin Bruder unter Brüdern zu sein, weil die Sorge um Politik und Kunst die Sorge um den Menschen verdrängt. -
Und wir brachten unter dem Titel „Die Kirche baut - dir Kirche bürgt“ eine Bildreportage über die sechste Tranche der kirchlichen Aufbauanleihe mit einem Gesamtnominale von 200 Millionen Schilling.
Vor 40 Jahren
Am 20. Juni 1982 berichtete Ernst Mauritz von der internationalen Militär-Lourdeswallfahrt, an der neben 20.000 Pilgern aus 18 Nationen auch 400 Angehörige des Österreichischen Bundesheeres teilnahmen. Walter Salvenmoser stellte das Thema „Sekten“ unter dem Titel „Gott als Rauschgift“ ins Zentrum seiner Standpunkt-Serie, wir erklärten die Anliegen des Papstes in Argentinien als „Anwalt des Friedens“ und brachten eine Reportage über das erste ökumenische Pfingsttreffen der Charismatischen Erneuerung in Straßburg mit 20.000 Teilnehmenden.
Vor 30 Jahren
Am 21. Juni 1992 konnten wir vom überwältigenden Echo auf die Spendenaktion „Nachbar in Not“ für die Kriesgsflüchtlinge im ehemaligen Jugoslawien berichten. Bereits in den ersten zwei Wochen haben die Österreicher 400 Lkws mit Hilfsgütern finanziert. Wir präsentierten den neu geschaffenen „Kardinal König-Preis“, der an die polnische katholische Wochenzeitung „Tygodnik Powszechny“ ging und wir stellten in unserer Serie „Vergessene Wallfahrten“ den Wallfahrtsort Maria Trost in Brünnl (Dobra Voda) vor.
Vor 25 Jahren
Am 22. Juni 1997 standen neben unseren fünf Neupriestern (darunter der heutige Pastoralamtleiter Markus Beranek) zwei wichtige Personalentscheidungen im Mittelpunkt der Berichterstattung: Dechant Franz Merschl wurde zum neuen Leiter des Pastoralamtes ernannt und Clemens Abrahamowicz folgte als neuer Regens des Priesterseminars auf Msgr. Leopold Mathias, der diese Funktion aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen musste.
Autor:Wolfgang Linhart aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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