Wr. Kirchenzeitung im Rückspiegel - Mitte April
Kirchliche Siedlungsaktion 1947, erste Sprengelgemeinde in Döbling 1972 und Brand im Turiner Dom 1997
In der Osterwoche begegnen wir im Rückblick der Kirchenzeitung drei entscheidenden Neuerungen: Vor 75 Jahren erklärte sich die katholische Kirche angesichts der Not nach dem 2. Weltkrieg erstmals dazu bereit, kirchlichen Grundbesitz für Siedlungszwecke abzutreten. Im selben Jahr wurde auch um den Status der katholischen Privatschulen allgemein und die Stellung des Religionsunterrichtes als Pflichtfach in allen Schulen im Besonderen gerungen. Und schließlich begann vor 50 Jahren die von der Diözesansynode vehement geforderte Schaffung von kleinen überschaubaren Seelsorgseinheiten in Großpfarren.
Vor 100 Jahren
Am 16. April 1922 (Ostersonntag) verweist Schriftleiter Mörzinger nicht ohne Stolz in der neuen Rubrik „Kirchenblatt-Chronik“ darauf, dass das Wiener Kirchenblatt Vorbild und Ansporn für die Gründung des Krakauer Kirchenblattes war, wie der Regens des Krakauer Priesterseminars Dr. Korzonkiewicz schreibt.
Vor 75 Jahren
Am 13. April 1947 stand das Kirchenblatt ganz im Zeichen der ab dem Weißen Sonntag stattfindenden Erstkommunionfeiern. – Bemerkenswert auch eine Meldung, wonach die österreichische Bischofskonferenz beschlossen hat, für Siedlungszwecke und für die wirtschaftliche Festigung der Kleinpächter kirchlichen Grundbesitz zur Verfügung zu stellen. (Bis dahin durfte kirchlicher Besitz nicht verkauft sondern nur getauscht werden).
In der selben Ausgabe betonten die österreichischen Bischöfe ihre Forderungen hinsichtlich des neuen Schulgesetzes. Es ging dabei insbesondere um den Status der katholischen Privatschulen, deren Finanzierung (vor allem, was eine Beteiligung des Staates am Schulgeld anlangt) und den Religionsunterricht als Pflichtgegenstand für alle katholischen Schülerinnen und Schüler zu verankern.
Vor 50 Jahren
Am 16. April 1972 berichteten wir davon, dass Kardinal König in Wien-Döbling zum ersten Mal eine Sprengelgemeinde, deren Bildung in Großpfarren von der Synode nachdrücklich gefordert worden war, offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. –
Weiters brachten wir eine Sonderseite zum Thema „kleine überschaubare Seelsorgeeinheiten“. Darin wird das neue Pastoralkonzept für die Erzdiözese Wien detailliert erklärt, es wird versucht, eine grobe Zahl von notwendigen Teilgemeinden zu erstellen - in den fünf Pfarren Machstraße, Penzing, Breitensee, Rudolfsheim und Döbling sei das Projekt bereits weit fortgeschritten - und das Verhältnis Pfarre zu Teilgemeinde zu definieren.
Vor 40 Jahren
Am 18. April 1982 rief die Kirchenzeitung dazu auf, am kommenden Sonntag, 25. April, unter dem Motto „Mehr Leben“ möglichst zahlreich in den einzelnen Pfarrgemeinden einen neuen Pfarrgemeinderat zu wählen.
Und wir berichteten über die Jugendgottesdienstserie "Basilika" in Maria Oberleis, die jeweils am letzten Freitag im Monat hunderte Jugendliche im Herzen des Weinviertels in ihren Bann zieht. Es geht darum, Jugendlichen einen Raum zu schaffen, in dem sie ihr religiöses Leben mit Gleichaltrigen entfalten und sich über Glaubensfragen austauschen können.
Vor 30 Jahren
Am 19. April 1992 berichteten wir vom „dringenden Handlungsbedarf“ für die katholische Kirche angesichts der regen Bautätigkeit in den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt. Der „Rollenden Vikariatsrat“ hatte sich vor Ort über der rasanten Stadtentwicklung informiert – doch „freie Bauplätze für kirchliche Einrichtungen seien bereits Mangelware“, betonte Generalvikar Trpin. – Und Nuntius Donato Squicciarini feierte sein 40-jähriges Priesterjubiläum.
Vor 25 Jahren
Am 20. April 1997 wurde der Stephansdom durch die Universum-Dokumentation „St. Stephan – der lebende Dom“ von Georg Riha zum Fernsehstar. Weiters berichteten wir von der Brandkatastrophe im Turiner Dom, bei dem das berühmte dort aufbewahrte „Grabtuch“ von der Feuerwehr unbeschadet gerettet werden konnte.
Autor:Wolfgang Linhart aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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