"Im Rückspiegel" - vom 1. Adventsonntag aus!
Fidel Castro beim Papst, 35 Jahre Jugendwerk, Tag der Hauskirche, PGR-Wahl(en)
Vor 25 Jahren
Am 1. Dezember 1996 berichteten wir vom historischen Treffen von Papst JOHANNES PAUL II. mit dem kubanischen Staatspräsidenten FIDEL CASTRO. In einem Interview erklärte der Revolutionsführer, in dessen Land mit 11 Mio. Einwohnern rund vier Millionen Katholiken leben (begleitet von lediglich 12 Bischöfen und 234 Priestern), er wolle künftig mit der Kirche auf Kube zusammenarbeiten und ein "Klima des Vertrauens" schaffen. Und er freue sich auch schon auf die geplante Kubareise des Papstes in etwas mehr als einem Jahr. - (20 Jahre davor hatte er noch in einem Interview erklärt, es werde erst zu Gesprächen mit den USA kommen "wenn der US-Präsident schwarz ist und der Papst aus Lateinamerika kommt". Für damalige Verhältnisse eine absurde Vorstellung. - Die Geschichte sollte ihn allerdings ein paar Jahrzehnte später einholen und es kam noch zu vielen Treffen, zuletzt mit dem Papst aus Argentinien bei dessen Kubareise 2015!)
Ein weiteres Thema war die bevorstehende Pfarrgemeinderatswahl. Bei einem Fachtag zum Thema „25 Jahre Pfarrgemeinderat“ forderte der damalige Generalvikar Helmut SCHÜLLER "einen Kassasturz kirchlicher Aktivitäten". Die Kirche müsse sich künftig darum bemühen, offener und erreichbarer für Suchende zu werden, statt alte Strukturen auch aus finanziellen Gründen krampfhaft aufrecht zu erhalten. Denn viele Menschen stünden der Kirche nicht fern, weil sie sie ablehnen, sondern weil sie nie mit ihr in Berührung gekommen sind, so Schüller.
Vor 100 Jahren
Der 27. November 1921 war der erste Adventsonntag, der vor 100 Jahren auch als Missionssonntag mit einer entsprechenden „Sammlung für die Heidenmission“ gefeiert wurde. Dem Wunsch Kardinal Friedrich Piffls entsprechend sollten ein „Franz-Xaver-Verein“ für Erwachsene und ein „Kindheit-Jesu-Werk“ für die Kinder Träger der Missionsbewegung in der Erzdiözese werden. – Außerdem konnte der Seitenumfang ab dem neuen Kirchenjahr auf 8 Seiten erweitert werden, was zu deutlich mehr Berichten und Hinweisen aus den Pfarren führte.
Vor 75 Jahren
Am 1. Dezember 1946 wurden im Kirchenblatt verschiedenste Adventbräuche erklärt. Interessant, dass extra darauf hingewiesen wurde, dass man den Besuch der Rorate sowohl den Kindern als auch den Dienstboten ermöglichen sollte.
Vor 50 Jahren
Am 28. November 1971 berichteten wir vom Besuch von Bundespräsident Franz Jonas bei Papst Paul VI. und brachten einen Hinweis auf die bevorstehende Pastoraltagung, die zwischen Weihnachten und Silvester unter dem Titel „Freiheit – Schuld – Vergebung“ stehen werde.
Vor 40 Jahren
Am 29. November 1981 stand am 1. Adventsonntag der „Tag der Hauskirche“ im Mittelpunkt. Gefragt wurde, ob dies nur eine modischer Einfall oder der Versuch sei, die Familie wieder zum gemeinsamen Beten zu bringen.
Weiters feierte das Kath. Jugendwerk Österreichs sein 35-jähriges Bestehen, das am 20. 11. 1946 unter der Ägide des damaligen Wiener Diözesanjugendseelsorgers Prälat Franz STEINER gegründet worden war. - Nachdem die Österreichischen Bischöfe 1946 die Katholische Jugend als einizge kirchliche Jugendbewegung deklariert hatten, wurde das Katholische Jugendwerk als Rechtsträger, vor allem aber als wirtschaftliche und finanzielle Basis für die neue Jugendarbeit gegründet. Aber wie P. Josef ZEININGER, als Nachfolger von Prälat Steiner betonte, sollte damit auch ein Signal gesetzt werden, dass die verschiedenen kirchlichen Jugendgruppen nicht mehr für sich abgeschlossene Blöcke waren, wie es damals noch verstanden wurde.
Vor 30 Jahren
Am 1. Dezember 1991 (1. Adventsonntag) stand die neue Pfarrgemeinderatsordnung im Zentrum der Berichterstattung. Darin wurde damals u.a. die Stellung des "Stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates" gestärkt, der als "Erster der Laienmitarbeiter und des Laienapostolats" angesehen wurde. Und der Pfarrer könne ihm aus berechtigten Gründen die Sitzungsleitung übertragen. - Einen weiteren Schwerpunkt bildete das "Rat geben": Denn im Gegensatz zur weltlichen Gesetzgebung wird vom Kirchenrecht die persönliche Verantwortung und das Gewissen des Einzelnen angesprochen, hieß es in der Handreichung. "Was der Pfarrgemeinderat in einer Abstimmung ,rät' sei für den Pfarrer keine unverbindliche Sache. Deshalb möge der Pfarrer den ihm gegebenen Rat als wesentlichen Bestandteil der Entscheidungfindung werten und ihn vor seinem Gewissen abwägen...
Weiters ging es um das Leitwort der damaligen PGR-Wahl "Auf sein Wort hin..." "Einem Pfarrgemeinderat muss das Leben seiner Pfarre am Herzen liegen" war damals ebenso zu lesen wie "es ist auch wichtig, etwa im Rahmen einer PGR-Klausur nicht nur das Programm des neuen Arbeitsjahres festzulegen sondern sich auch erneut der Freude am Glauben bewusst zu werden.
Autor:Wolfgang Linhart aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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