Alter Orden vom St. Georg
Eine zeitkritische Denkwerkstatt

Foto: Alter Orden vom St. Georg
2Bilder

Der Alte Orden vom St. Georg ist im auslaufenden Mittelalter (14. u. 15. Jahrhundert) gegründet und über Generationen bestätigt worden von den vier Römischen Königen und Kaisern aus dem Hause Luxemburg, nämlich Heinrich VII., Carl IV., Wenzel und Sigismund, um die sich Mitglieder des Alten Adels scharten (daher der Name), um das Christentum mittels ritterlicher Tugenden zu fördern.

Trotz der negativen Strömungen der Aufklärung und entgegen dem Geist der Französischen Revolution, haben sich stets und bis heute helle und edle Köpfe zusammengetan, um in ihren persönlichen Lebensumständen gegen die philosophischen, wie praktischen Elende ihrer jeweiligen Zeit zu kämpfen. Die St. Georgs-Ritter engagieren sich als organisierte Gruppe, sowie individuell gegen Krankheiten, wie Verlassenheit und seelische Heimatlosigkeit, aber auch gegen die Abstraktion des Materiellen unter Auslassung moralischer Stränge, bis hin zur Indifferenz gegenüber dem Gespür für Schuldhaftigkeit, menschliche Lieblosigkeit und der feigen Ausblendung jeglichen Glaubensbekenntnisses im täglichen Leben. Es gehört zu den Grundsätzen des Ordens, Entscheidungen immer erst nach eingehender Abwägung zu fällen, ob sie weise und gerecht sind, ob sie des Mutes bedürfen und ob sie beim Erfolg nicht die selbstlose, noble Bescheidenheit verdrängen. Diese Lebenseinstellung bedarf der Übung, speziell in schwierigen Situationen, wie sie den meisten Menschen, auch den Rittern des Alten Ordens vom St. Georg im täglichen Leben widerfahren.

Peter Stolberg
Graf Peter zu Stolberg-Stolberg
Ordenskanzler Alter Orden vom St. Georg

Das praktische Ordensleben bietet seinen Mitgliedern regelmäßige Empfänge, Vortragsabende mit moderierten Diskussionen und gemeinsame Dîners in eleganten Wiener Räumlichkeiten, aber auch kulturelle Ausflüge. Um den Gedenktag des Heiligen Georg (23. April) findet immer der festliche Ordenskonvent mit feierlicher Aufnahme der Ordensnovizen statt. Ende August erfolgt der alljährliche Arbeitskonvent – 2020 zum Thema „Epigenetik“ – bei dem sich diese meinungsbildende Denkwerkstatt mit gesellschaftlich relevanten Themen befasst, wie „Russland - Freund oder Feind?“, „Ist Wahrheit relativ?“, „Digitale Revolution und Künstliche Intelligenz“, „Die neuen Seidenstraßen - Chancen und Risiken für Europa?“, „Die Bedeutung von Ehe und Familie“, „Zentrifugalkräfte im vereinten Europa“, „Thomas Morus als Vorbild für heutige Politiker“ etc.

Diesbezüglich hat der christliche Ritterorden den sogenannten „Thomas-Morus-Preis“ gestiftet, der erstmal im Juni 2018 verliehen wurde, an Ernest Kardinal Simoni, der als junger katholischer Priester für 30 Jahre im kommunistischen Albanien inhaftiert, gefoltert und zu schwerster Arbeit verurteilt wurde. Trotz gezielter Versuchungen, blieb er seinem Glauben treu, rief im Geheimen als Seelsorger sogar zum gemeinschaftlichen Gebet auf, vergab die letzte Ölung, hörte Beichte, las Messen und spendete so unendlich viel Trost. Die Auswahl der Medaillenträger erfolgt nach strengen Kriterien, sowohl im Sinne einer Nachfolge des Heiligen Thomas Morus, der wegen seines Zeugnisses für die Wahrheit vor der Macht geköpft wurde und bis heute als gewissenhaftes Vorbild für Mut in Wort und Handeln sowie für Gerechtigkeit verehrt wird.

Ordenskanzler Peter zu Stolberg

Erfahren Sie mehr über den Alten Orden vom St. Georg
Foto: Alter Orden vom St. Georg
Ordenskanzler Peter zu Stolberg-Stolberg | Foto: Alter Orden vom St. Georg
Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ