Wr. Kirchenzeitung im Rückspiegel - Ende Mai
Attentat auf Michelangelos Pieta, der Papst in Fatima und die Sorgen der Wiener Bahnhofsmission
Großes Entsetzen löste vor 50 Jahren das „Attentat“ auf Michelangelos berühmte Marmorgruppe der „Pieta“ im Petersdom aus. Nicht zuletzt seit damals werden kirchliche Kunstwerke besser geschützt. Wir berichteten ausführlich von der Papstreise nach Fatima 1982, beleuchteten die Arbeit der Wiener Bahnhofsmission vor 75 Jahren, die sich u.a. um den "Mädchenschutz" bemühte, würdigten den verstorbenen Dombaumeister Stögerer und erklärten, warum künftig der Mann nicht mehr "das Haupt der Familie“ sein soll.
Vor 100 Jahren
Am 4. Juni 1922 schrieb das Kirchenblatt, dass Weihbischof Pluger am 25. Mai im Stephansdom 727 Kinder gefirmt hat. Am 28. Mai wurden 1.786 Kinder vom Apostolischen Nuntius Erzbischof Marchetti und den Weihbischöfen Pfluger und Seydl gefirmt. Pfingstsonntag, -montag und am Dreifaltigkeitssonntag entfällt das 9-Uhr-Hochamt und es ist der Dom von 7 bis 11 Uhr und von halb 1 bis halb 5 Uhr nur für Firmlinge samt Begleitern geöffnet.
Vor 75 Jahren
Am 1. Juni 1947 war im Kirchenblatt von der Sorge der Wiener Bahnhofsmission zu lesen, die Müttern mit ihren Kindern auf der Durchreise Aufnahme und Verpflegung und alleinstehenden Mädchen Unterkunft gewährt. Die katholische Bahnhofsmission in Wien 9, Pramergasse 9, hat in den letzten eineinhalb Jahren mehr als 100.000 Nächtigungen in den Wiener Bahnhofsbaracken verzeichnet. Das alles genügt aber nicht, für den Mädchenschutz braucht sie dringend ein zentrales Heim. Ein in Aussicht gestelltes Gebäude sei aber vollkommen leer, weshalb um Sachspenden wie Matratzen, Leintücher, Bettwäsche und dergleichen gebeten wird.
Vor 50 Jahren
Am 4. Juni 1972 verbreitete das „Attentat“ auf die berühmte Marmorgruppe der „Pieta“ von Michelangelo am Pfingstsonntag im Petersdom, bei der das Gesicht der Gottesmutter schwer beschädigt wurde, große Bestürzung. Ähnliche Betroffenheit löste die bevorstehende Familienrechtsreform aus, der zufolge das Grundprinzip des geltenden bürgerlichen Rechts, wonach der „Mann das Haupt der Familie“ sei, zugunsten eines partnerschaftlichen Leitbildes geändert werden soll.
Vor 40 Jahren
Am 30. Mai 1982 startete mit Dekanatskatholikentagen in Stronsdorf (Dek.Gaubitsch) und Wilfersdorf der Reigen der Vorbereitungsveranstaltungen auf den Katholikentag 1983. -
Wir berichteten ausführlich vom Besuch von Papst Johannes Paul II. in Fatima, bei dem er auch Sr. Lucia, die einzige Überlebende der Seherkinder, traf und ein ausführliches Gespräch führte. Und wir brachten die Predigt des Papstes im Wortlaut, bei der er eindringlich dazu aufrief, den "Weckruf Marias in Fatima" zu beherzigen.
Außerdem erklärten wir in dieser Ausgabe, warum Großeltern geeignete „Fernsehentwicklungshelfer“ sind und berichteten vom Kongress des internationalen Kolpingverbandes in Innsbruck, wo vor 130 Jahren die Kolpingarbeit in Österreich begonnen wurde.
Vor 30 Jahren
Am 31. Mai 1992, dem „Mediensonntag“, schrieb Ingeborg SCHÖDL über eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, bei der heftig über die Bedeutung der Medien für die Kirche gesprochen wurde und Wolfgang LINHART berichtete von einer Reise der Katholischen Medienakademie nach Rom. - Weiters berichteten wir von den umfangreichen Renovierungsarbeiten im Stift Heiligenkreuz, bei denen u.a. Reste des Urklosters unter dem Fußboden des Refektoriums gefunden wurden und wir erinnerten an den langjährigen Dombaumeister Kurt STÖGERER, der am 20. Mai nach kurzer schwerer Krankheit 69jährig gestorben war. – Der Stephansdom war sein Lebensinhalt!
Vor 25 Jahren
Am 1. Juni 1997 stand das Thema Lebensschutz – 22 Jahre nach Inkrafttreten der „Fristenlösung“ - im Zentrum einer Reportage. Angesichts von schätzungsweise 90.000 Abtreibungen pro Jahr in Österreich trat Familienbischof Klaus KÜNG für eine breit angelegte Bewußtseinsbildung bezüglich Wert und Würde des menschlichen Lebens ein. Wir berichteten vom Krankenfest, zu dem hunderte Gläubige am 24. Mai in den Stephansdom gekommen waren und brachten ein Kurzinterview mit Caritas-Koordinator Peter QUENDLER anlässlich des Starts von „Nachbar in Not“ vor fünf Jahren.
Autor:Wolfgang Linhart aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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