Hätten Sie es gewusst?
Vom Wert des Wassers

Foto: Foto: kathbild.at/Rupprecht

Am 6. Jänner, einem der höchsten Feiertage in der orthodoxen Kirche, wird in Erinnerung an die Taufe Jesu im Jordan in den orthodoxen Gemeinden die große Wasserweihe vollzogen. Dabei wird vom Priester ein Kreuz dreimal ins Wasser getaucht und so die Quelle, der Fluss oder See und damit die ganze Schöpfung gesegnet.

Wasser ist für den Menschen fast so wichtig wie die Luft zum Atmen. Wenn es fehlt, etwa bei Dürreperioden oder in der Wüste, ist das Leben bedroht. Deshalb war Wasser schon immer ein Symbol für das Leben. In der Bibel finden sich, beginnend mit der Schöpfungsgeschichte, viele Ereignisse, in denen Wasser eine zentrale Rolle spielt. Sowohl positiv – das Wasser des Roten Meeres beschützt die Israeliten bei der Flucht aus Ägypten oder Gott lässt Mose in Kadesch mit dem Stab gegen einen Felsen schlagen, damit eine Quelle entspringt – als auch negativ, etwa in der Sintflut, die als Zeichen des
Zornes Gottes fast alles verschlingt.

Im Neuen Testament bleibt diese Symbolik des Wassers erhalten; durch die Einführung der Taufe und durch einige Wundertaten Jesu wird sie noch verstärkt. Jesus beweist seine Macht durch das Laufen über das Wasser und er befiehlt dem stürmischen Meer ruhig zu werden. Die reinigende Wirkung des Wassers zeigt er nach der Heilung des Blinden, indem er ihn auffordert, sich im Teich von Siloah zu waschen.

Jesus vergleicht das Wort Gottes mit einer Quelle lebendigen Wassers. In der Taufe wird durch das Taufwasser, das in der katholischen Kirche in der Osternacht durch das Eintauchen der Osterkerze geweiht wird, die Verbindung zu Jesus und zur Gemeinde symbolisiert – die Seele erfährt eine innere Reinigung und Stärkung. Das kommt auch beim Segnen durch das Besprengen der Gemeinde mit Weihwasser zum Ausdruck. Und für christliche Pilger haben heilige Quellen, wie etwa jene von Lourdes, eine besondere spirituelle Bedeutung.

Der Sonntag-Praxistipp

Versuchen Sie, ev. zusammen mit Ihren Kindern,
einmal einen Tag lang genau darauf zu
achten, wieviel Wasser sie in der Küche, im
Badezimmer oder im Garten verbrauchen. –
Wieviel davon verschwenden wir, indem wir
etwa beim Zähneputzen und Abwaschen
das Wasser laufen lassen oder übertrieben
oft die WC-Spülung drücken? Schließlich
schätzen Sie, wieviel Prozent Sie oder ihre
Kinder davon tatsächlich trinken!
Ein Anlass, im kommenden Jahr vielleicht
etwas sorgsamer mit dem lebensspendenden
Wasser umzugehen.

Autor:

Wolfgang Linhart aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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