Die wahren Abenteuer
Reisen mit dem Kopf

Die wahren Abenteuer sind im Kopf. | Foto: iStock
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Man sollte nicht meinen, dass man zu Corona-Zeiten nicht auf Reisen gehen könnte! Hier in unserem Haushalt reisen wir täglich. Wir gehen auf Abenteuerreisen im Kopf, wenn wir uns in unsere Bücher versinken. Lesestoff gibt es genug.

Auf meinem Nachttisch liegt das Buch „Mit 50 Euro um die Welt“. Geschrieben hat es Christoph Schlacht, der mit 19 Jahren auf Weltreise ging, vier Jahre unterwegs war und 45 Länder bereist hat. Auf seiner Reise hat er, wie er sagt, die Liebe und Gott kennengelernt. Er ist mit wenig in der Tasche losgezogen und wurde reich beschenkt durch das Kennenlernen unglaublicher Weltgegenden und Menschen. Jetzt, in Corona-Zeiten, so ein Buch zu lesen, ist irgendwie speziell. Denn das weite Reisen ist ja zur Zeit gar nicht möglich. Ich lese das Buch dennoch gerne, denn erstens führt mich das Lesen auf weite Reisen und zweitens zeigt es mir, dass man eigentlich nicht viel an Materiellem braucht, um glücklich zu sein. Und das bemerke ich in dieser so sonderbaren Zeit auch. Ich kaufe mir persönlich kein Luxusgut mehr, ich brauche eigentlich auch nichts davon. Nur Bücher, Bücher bestellen wir uns alle.

Wahre Helden

Mein Sohn Felix, 11 Jahre, ist sowieso ein Bücherwurm. Er verschlingt quasi seit dem Beginn der Corona-Maßnahmen ein Buch nach dem anderen. Jetzt beginnt er damit, bereits gelesene Bücher nochmal zu lesen. So ist er auf James Krüss „Mein Urgroßvater, die Helden und ich“ gestoßen. Schwer empfehlenswert! Es erzählt von der liebevollen Beziehung zwischen einem Jungen und seinem Urgroßvater, der ein Geschichtenerzähler ist. Die beiden verkriechen sich auf dem Dachboden und denken sich Heldengeschichten aus. „Ich mag es vor allem, wenn die beiden anfangen zu dichten“, sagt Felix.

Das Lesen tut uns allen gut. Denn manchmal fällt uns allen die Decke auf den Kopf. Wir sind soviel zusammen, wie noch nie. Zu Schulzeiten haben die Kinder regelmäßig ihre Freunde getroffen. Das fällt weg. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere eigenen Buchwelten haben. Und immer wieder lesen wir uns gegenseitig vor. Dann reisen wir zusammen, in eine wunderbare und unbekannte Welt.

Autor:

Michaela Necker aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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