Vorweihnachtliche Backfreude
Mit ganz viel Liebe handgemacht
Alle Jahre wieder steht in vielen Familien das Kekse-Backen auf dem Programm. Daran werden wohl auch der Lockdown und die Corona-Krise nichts ändern. Und das ist gut so – schließlich macht Backen rundum glücklich.
Die Hände sind es, die das Glück schaffen und den Kummer vertreiben. So lautet eine alte Weisheit aus Russland. Eine Weisheit, die man sich auch durchwegs für den zweiten Lockdown zu Herzen nehmen kann: Sich mit den Händen zu betätigen tut gut, macht den Kopf frei, lässt einen auf andere Gedanken kommen. Sich mit den Händen zu betätigen macht glücklich und zufrieden. Und wann - wenn nicht jetzt – können wir wirklich jedes noch so kleine Quäntchen (Zusatz)Glück brauchen?
Im Advent zu backen gehört zweifelsfrei auch zu diesen Dingen, die ganz in diesem Sinne glücklich machen. Unsere Hände sind beschäftigt, unsere Gedanken kreisen um das Kneten des perfekten Keksteigs. Dazu kommt: Backen macht sogar auf mehrfache Weise glücklich – beim Backen selbst und dann natürlich auch beim Vernaschen der kleinen Köstlichkeiten.
Lieblingskekse aus Südtirol
Gemeinsam mit den Großeltern oder den Eltern im Advent zu backen gehört für viele zu den allerschönsten Kindheitserinnerungen rund um Weihnachten überhaupt.
„Meine Schwester und ich durften unserer Mutter jedes Jahr rund um Weihnachten beim Kekse-Backen fleißig helfen“, erzählt etwa auch Michael Ausserer, der scheidende Chefredakteur des SONNTAG: „Diese Tradition führe ich mit meiner Frau und mit meinen beiden Kindern weiter.“
Aufgewachsen in Südtirol hat Michael Ausserer dort vor allem die in seiner Heimat als Spitzbuben – bei uns auch unter Linzeraugen – bekannten Kekse, kennen und lieben gelernt. „Mit den Südtiroler Spitzbuben verbinde ich extrem positive Erinnerungen.“ Warum gerade diese Kekse bei ihm daheim Spitzbuben heißen, sei ihm nicht bekannt. „Aber auf jeden Fall sind es die besten Kekse, die man sich vorstellen kann. Vor allem, wenn man dafür eine selbstgemachte Marillenmarmelade verwendet.
Mein original Südtiroler Rezept gebe ich gerne an unsere Leserinnen und Leser weiter, wünsche Ihnen viel Spaß beim Backen und vor allem beim Genießen dieser besonderen Köstlichkeit“, sagt Michael Ausserer:
„Rühren Sie für die Südtiroler Spitzbuben 150g Butter mit 125g Zucker glatt.
Mischen Sie dann ein halbes Päckchen Vanillezucker, eine Messerspitze Zitronenschale und eine Prise Salz dazu.
Als nächstes rühren Sie zwei Eier hinein.
Anschließend 300g Mehl mit einem halben Päckchen Backpulver vermischen und in die Buttermasse rühren und zu einem Teig verkneten.
Dieser muss etwa 30 Minuten kühl rasten, bevor er etwa 5 mm dick ausgerollt wird.
Stechen Sie aus der einen Hälfte Ringe aus, aus der anderen runde Kekse und backen Sie sie bei 180 Grad etwa 8 Minuten.
Wenn die Kekse ausgekühlt sind, setzen Sie sie mit Marmelade zusammen und bestreuen Sie sie am Ende noch mit Staubzucker.“
„Anders backen“ in der St. Elisabeth-Stiftung
Auch in den Mutter-Kind-Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung wird in diesem Jahr wieder fleißig gebacken. In Zeiten der Corona- Pandemie allerdings ein wenig anders als sonst. „Wir verzichten heuer auf das gemeinsame Backen.
Unsere Kinder bekommen aber von uns Rezepte, die sie in ihren Wohnungen mit der Mami nachbacken können“, erzählt Nicole Meissner, die Geschäftsführerin der St. Elisabeth-Stifung: „Zudem stehen unsere Freizeitpädagogen den Kindern auch über Video zur Seite und erklären Ihnen gerne, wie man welche Zutaten hinzufügt bzw. wie der Teig am besten zu kneten ist.“
Das Rezept verrät Nicole Meissner den Leserinnen und Lesern des SONNTAG gerne:
„Verkneten Sie 250g Mehl mit 125g Zucker, 1 Packerl Vanillezucker, 1 TL Backpulver, einer Prise Salz, 1 Ei und 100g Butter.
Rollen Sie den Teig beliebig dick aus und stechen Sie nach Herzenslust aus.“
Im vorgeheizten Ofen werden die Kekse bei 190 °C Ober-/Unterhitze 7 bis 10 Minuten gebacken und nach dem Auskühlen mit Schokolade, Zuckerguss und Streusel verziert.
„Die Kekse sollten dann eigentlich in eine Dose – unsere Kinder vernaschen sie aber oft auch gleich einfach so“, lacht Nicole Meissner.
Fleißig in den Advent gestartet wird auch in der Web- & Kreativwerkstatt der St. Elisabeth-Stiftung: Weihnachtskrippen, Weihnachtsfiguren, Zirbenschnaps, selbst verzierte Kerzen, selbstgemalte Karten sowie Recycling Taschen werden hier hergestellt, auch wenn es im Moment noch unklar ist, ob der traditionelle Adventmarkt überhaupt stattfinden kann.
„Sollte es aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht möglich sein, können die Produkte aus der Web- und Kreativwerkstatt auf der neu erstellen Shopseite auf www.elisabethstiftung.at erworben werden“, sagt Nicole Meissner: „Mit dem Erlös wird Frauen und Kinder in Not geholfen.“
Autor:Andrea Harringer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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