Lieblingsorte der SONNTAG-Redaktion
Kraft tanken und durchschnaufen

Die beiden genießen den Blick über Wien: Chefredakteurin Sophie Lauringer und Mopsdame Wilma. | Foto: privat
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Eine kleine Kapelle mitten im Grünen. Ein Fluss, in dem sich Fische und Krebse tummeln. Eine kleine Bank, von der man einen geradezu gigantisch schönen Ausblick hat. Ein Stift, an dem an jeder Ecke Geschichte spürbar ist. Eine Kapelle, für die sich selbst der anstrengendste Aufstieg lohnt. Oder eine Anhöhe, auf der die Sonne beim Sonnenuntergang zum Greifen nahe scheint.

Zu Beginn des Sommers teilt die Redaktion des SONNTAG in diesem Jahr ihre absoluten Lieblingsplätze mit Ihnen – als Anregung für einen kürzeren oder längeren Ausflug in den nächsten Wochen. Zum Wiedersehen oder Neu-Entdecken. Denn Erholung haben wir uns alle wirklich verdient.

An der kleinen Bank hoch über den Dächern von Wien haben ganz augenscheinlich sowohl Chefredakteurin Sophie Lauringer als auch ihre Mopsdame Wilma große Freude. „Mehrmals in der Woche bin ich mit Wilma im Wienerwald über der Stadt in Richtung Cobenzl und Kahlenberg unterwegs“, sagt Sophie Lauringer angesprochen auf ihren Lieblingsplatz in der Erzdiözese Wien. Der Blick ist hier besonders schön – einmal mehr am Abend. Aber auch sonst ist die Gegend immer wieder einen Besuch wert. „Am Weg finden sich der Brückenheilige Nepomuk und der sogenannte Franzosenfriedhof, wo die Soldaten der Napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts ihre letzte Ruhe gefunden haben. Immer wieder machen wir Rast bei der zugegebenermaßen oft sehr überlaufenen Kreuzeiche oder gehen auf einen Sprung und ein kurzes Gebet in unsere Grinzinger Pfarr- oder eigentlich Dorfkirche, die für alle Besucherinnen und Besucher – auch die vielen Touristen aus aller Herren Länder – ihre Türen offen hat.“

Helenental und Alte Donau
Das Helenental bei Baden südlich von Wien ist einer von Redakteurin Andrea Harringers Lieblingsorten: „Ein dichter Wald, ein schmaler Weg, ein ruhig dahinplätschernder Bach – idyllischer geht es kaum“, erzählt sie. Besonders an heißen Sommertagen sei das Helenental eine absolute Oase. „Und ein wunderbarer Ort auch für Kinder – kann man hier doch immer wieder zum Wasser hinuntersteigen und sich ein wenig abkühlen oder den Flusskrebsen und Fischen beim Schwimmen und Herumtrudeln zusehen. Das Helenental habe ich vor einigen Jahren tatsächlich für eine Serie im SONNTAG entdeckt, und es gehört seither zu meinen absoluten Lieblingsorten. Auf meiner ,Sommerausflugsliste‘ für dieses Jahr steht es deshalb ganz weit oben. Heuer wollen wir aber nicht nur die Schwechat entlangspazieren, sondern auch ein wenig weiter und bis zum Stift Heiligenkreuz gehen. Der Weg ist laut ,Google Maps‘ in etwa zweieinhalb Stunden machbar. Uns und unsere Liebe zu fließendem Gewässer kennend, gehe ich davon aus, dass wir mindestens die doppelte Zeit brauchen. Stört aber natürlich nicht – was hetzt uns denn?“

Ans Wasser zieht es auch Redakteurin Agathe Lauber-Gansterer: „Im Sommer besuche ich gerne das Arbeiterstrandbad Alte Donau“, sagt sie angesprochen auf ihren besten Sommerplatz. „Ein unheimlich entspannender Ort für mich und meine Familie. Hier herrscht geradezu Strandatmosphäre, die so richtig Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Es gibt viele Bäume und Grün und einen schönen Holzsteg.“ Dass das Arbeiterstrandbad zudem gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, ist ein besonderer Pluspunkt.
Und auch Praktikantin Kayla Raymundo ist am allerliebsten am Wasser: „Der Wienerbergteich ist ein besonders schöner Ort. Ich bin leider viel zu selten da, aber ich mag es sehr. Es ist immer sehr beruhigend und man kann schön spazieren gehen.“

Stiftskirche und Kapelle
Einer von Redakteur Stefan Kronthalers Lieblingsorten im Sommer liegt am nordwestlichen Stadtrand von Wien. Das Stift Klosterneuburg ist für ihn geradezu ein magischer Ort: „Poetisch formuliert ist es doch so, dass in Klosterneuburg sogar die Steine bis heute den Geist des großen und guten Landesherrn, des heiligen Markgrafen Leopold III., atmen. Geschichte wird hier lebendig, Glaube spürbar.“ Vor allem auch die wunderschöne Stiftskirche sei immer wieder einen Besuch wert. „Besonders empfehlenswert ist das übrigens zum Hochfest des heiligen Augustinus Ende August. Im Rahmen der Pontifikalmesse am 28. August um 10:00 Uhr werden auch die Ordensprofessen abgelegt – ein tatsächlich nicht alltägliches Erlebnis.“

Ein wirklicher Kraftort: die Johanneskapelle in Unterlaa. | Foto: privat
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Ebenso eine Kirche, allerdings eine wesentlich kleinere, ist der Lieblingsplatz von Redaktionsassistentin Carina Böckle. „Die kleine Kapelle am Johannesberg ist eine wunderschöne, naturbelassene und grüne Oase zum Entspannen und ein ruhiger Ort, der zum ungestörten Nachdenken einlädt“, bringt sie auf den Punkt, warum sie hier gar so gerne herkommt. „Mir persönlich bedeutet dieser Platz sehr viel. Er gibt mir nicht nur Kraft im Gebet und in der Ruhe, sondern lässt mich auch in Erinnerungen schwelgen, da ich hier schon bei vielen hl. Messen, Sonnwendfeiern und Wanderungen beteiligt war und mitgewirkt habe.“ Und einen kleinen Tipp hat Carina Böckle noch zusätzlich: „Wenn man diesen Kraftort besucht, kann man in der Nähe auch einer der ältesten Kirchen Wiens – der Johanneskirche in Unterlaa – einen Besuch abstatten.“

Am Michelberg im Weinviertel gibt es Ausgrabungen der ehemaligen barocken Wallfahrtskirche.  | Foto: privat
  • Am Michelberg im Weinviertel gibt es Ausgrabungen der ehemaligen barocken Wallfahrtskirche.
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Michelberg und Rosaliengebirge
In die Höhe zieht es Wolfgang Linhart, den Chef vom Dienst des SONNTAG. „Einer meiner – vielen – Lieblingsplätze in der Erzdiözese Wien ist der Michelberg im Weinviertel. Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick, und es gibt auch eine Kapelle. Besonders schön ist hier oben der Sonnenuntergang, weil man einen so weiten Blick in die Landschaft hat.“ Und für alle geschichtlich Interessierten hat Wolfgang Linhart noch einen Extratipp: „Am Michelberg gibt es auch Ausgrabungen der ehemaligen barocken Wallfahrtskirche. Die zu sehen und damit auch ihre Größe zu erahnen, ist wirklich beeindruckend.“

Erinnerungen an Oktober 1983: die Rosalienkapelle im herbstlichen Sonnenschein. | Foto: privat
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Apropos beeindruckend – das ist auch einer der Lieblingsorte von Redakteur Markus Langer: „Vor beinahe 40 Jahren habe ich mich am 26. Oktober 1983 das erste Mal zu Fuß auf dem Weg zur Rosalienkapelle gemacht. Diese Wallfahrtskirche steht auf der höchsten Erhebung des Rosaliengebirges, dem Heuberg“, erzählt er. „Das im 17. Jahrhundert erbaute Gotteshaus wurde der heiligen Rosalia von Palermo geweiht, die als Pestheilige verehrt wurde.“ Lange Zeit war Markus Langer jetzt schon nicht mehr bei der Rosalienkapelle, heuer steht die Wanderung dorthin aber auf seiner Liste ganz oben: „Ich wollte eigentlich zu Beginn der Pandemie dorthin pilgern. Von meinem Elternhaus aus sind es allerdings etwa 14 Kilometer bis zum Ziel – das ist mehr als nur ein Spaziergang“, sagt er schmunzelnd. „Vielleicht aber klappt es diesen Sommer.“

Tief in uns
Übrigens: Für all jene, die es in diesem Jahr aus welchem Grund auch immer dann doch nicht an ihren Lieblingsort schaffen, hat Sonja Maria Premur, die in der Redaktion des SONNTAG für Verkauf und Werbung verantwortlich zeichnet, noch einen ganz besonderen Gedanken: „Es gibt die Lieblingsorte und –plätze in jedem von uns. Es sind die unauslöschlichen Erinnerungen eines gelebten Lebens. Momente der Freude und des Glücks, die man vermutlich geteilt hat, aber nicht zwangsläufig muss. Unvergessliche Bilder von der Schönheit der Schöpfung. Die Freiheit, selbst zu sein und nicht fragwürdigen Reglements einer Gesellschaft zu gehorchen, die sich selbst nicht an die eigenen Diktionen hält. Momente, in denen Spektakuläres unspektakulär wird und umgekehrt. Das sind die Zufluchtsorte, über die jeder verfügt. Das alles: wunderschön, Wärme und Vertrautheit verströmend – absolut kostenlos und keine 100 Meter weit.“

Haben auch Sie einen Ort in der Erzdiözese Wien, an den Sie ganz besonders gerne sind? Wir freuen uns, wenn Sie den Ort mit uns teilen! Schreiben Sie an Andrea Harringer: andrea.harringer@dersonntag.at
Autor:

Andrea Harringer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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