Buchtipp
Klaus Berger: "Ehe und Himmelreich"
Klaus Berger legt eine faszinierende biblische Darstellung des Verhältnisses zwischen Mann und Frau vor.
Frau und Mann im Urchristentum
Geht es nach dem gängigen Klischee, so beschäftigt sich das Christentum hauptsächlich mit der Sexualmoral. So, als ob das sechste Gebot des Dekalogs ständig im Mittelpunkt des Denkens und Handelns der Christen steht. „Das NT selbst hält in keiner seiner 27 Schriften die Frage nach dem 6. Gebot für die wichtigste“, schreibt der im Juni des heurigen Jahres verstorbene Heidelberger Neutestamentler Klaus Berger in seinem letzten Buch „Ehe und Himmelreich. Frau und Mann im Urchristentum“.
Berger zeigt in seinem Buch die Vielschichtigkeit jener Linien, die ausgehend vom Neuen Testament zu einer Sexualethik der Zukunft führen können. Berger behandelt alle Frauen (und auch viele Männer) des Neuen Testaments in einer Klarheit und Nüchternheit, die bestechend ist. Und zeigt dabei Jesus als Heiland, der das Heil der Menschen will.
Im Hinblick auf den Stammbaum des Matthäusevangeliums schreibt Berger etwa: Jesus „stammt nicht nur von einer Reihe von Huren usw. ab, sondern begegnet auch solchen an einzelnen Stationen seines Lebens. Huren, Sünderinnen, Heidinnen, besessene Frauen wie Maria Magdalena oder die Tochter der Kanaanäerin haben insgesamt beachtliche Schattenseiten. Aber zugleich sind sie die Adressatinnen des Evangelium schlechthin.
An jeder dieser Frauen wird das offenbar, was heillosen Menschen im Ganzen fehlt.“ Der Höhepunkt des Buches ist die berührende Auslegung des fünften Kapitels des Epheserbriefes.
Mein Fazit:
Ein tiefgründiges Buch zum Thema „Frau und Mann im Urchristentum“. Klaus Berger bringt auch in diesem Buch biblische und auch außerbiblische Aspekte ein, die öfters für ein Aha-Erlebnis sorgen.
Autor:Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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