Leben
Esst mehr Rohkost!
Sie wollen nach den Feiertagen mehr Leichtigkeit in Ihren Menüplan bringen? Wir hätten da einen Tipp: Versuchen Sie es doch mit Rohkost.
"Rohgenuss – Herd aus, Glück an“ heißt das neueste Kochbuch aus der Feder von Gesundheitssoziologin und Rohkostspezialistin Michaela Russmann. Wer bisher dachte, nur eine gekochte Mahlzeit ist eine „echte“ Mahlzeit, könnte hier eines besseren belehrt werden. Rohkost bedeutet hier nämlich: Lebensmittel, deren Temperatur bei der Verarbeitung unter 42 Grad Celsius liegt. „Ab dieser Temperatur nämlich setzen Vorgänge ein, die dazu führen, dass wesentliche Inhaltsstoffe verlorengehen“, so Michaela Russmann.
Bei der Rohkost hingegen blieben die natürlichen Bestandteile erhalten, „besonders Vitamine und Enzyme“. Der Organismus werde weniger belastet. Rohkost sei zudem reich an Ballaststoffen. Rohgenuss verspricht: Leichtigkeit, Wohlbefinden, Schönheit, Kreativität, Phantasie, Loslassen, Nachhaltigkeit, Frische, Vitalität, Fitness, Genuss und vor allem Gesundheit.
Für jeden Geschmack
60 Rezepte befinden sich in „Rohgenuss. Herd aus – Glück an“ und jedem einzelnen merkt man an, dass Rohkost Michaela Russmanns Leidenschaft ist. Süß, herzhaft, würzig, orientalisch, traditionell, außergewöhnlich oder herzhaft – hier findet sich für jeden Geschmack etwas. Sehr zu empfehlen ist etwa die Sellerie-Apfel-Suppe, das Rote-Rüben-Tatar oder die Apfel-Orangen-Schoko-Tarte.
Dass das alles vollkommen ungekocht ist, vergisst man beim Essen recht schnell, weil es wirklich, wirklich gut schmeckt. Dass es – nebenbei erwähnt – gluten-, laktose- und hefefrei ist, wird Allergiker bestimmt freuen. Denn Michaela Russmann kommt bei all ihren Rezepten ganz ohne tierische Produkte oder Getreide(produkte) aus. Darüber hinaus findet man in dem Kochbuch eine Menge Wissen über Vorratshaltung, Haltbarkeit und Auswahl der Produkte in der rohen Küche.
Was Michaela Russmann in „Herd aus, Glück an“ aber vor allem macht, ist Lust darauf, Neues auszuprobieren und dem gewohnten Speiseplan ganz bewusst neue Komponenten hinzuzufügen, oder Gewohntes neu zu denken. Etwa wenn man auf das Rezept für den cremigen Gurkensalat mit Dill stößt, der ganz ohne Sauerrahm auskommt. Die gesunde Mischung macht’s.
Um eines klar zu sagen: Fans von warmen Speisen werden mit einer komplett rohen Speisenfolge wahrscheinlich überfordert sein. Doch die Rezepte sind so einladend, dass es sich anbietet, einmal einen oder zwei Gänge durch Rohkost zu ersetzen, oder Rohkost als vitaminreiche Beilage zu einem gekochten Gericht zu reichen. Denn schließlich räumt selbst Rohkostliebhaberin Michaela Russmann ein, auch warme oder gekochte Gerichte zu essen. „Ich bin kein Fan von ,Alles oder nichts“, sagt sie. Zudem esse sie mit Vorliebe eine heiße Suppe und sei ein großer Kartoffelfan „und die sind roh nicht genießbar. Mein Rohkostanteil ist aber sehr hoch und schwankt je nach Jahreszeit. Die gesunde Mischung macht es aus“.
Autor:Andrea Harringer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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