Glaubenszeugnis
Den Liebenden gehört der Himmel
Für Elisabeth und Andreas Pichler aus dem 23. Bezirk sind es in erster Linie die kleinen Dinge im Alltag, die ihre Ehe besonders machen. Zum Beispiel Paprika, die von Herzen kommen.
Elisabeth und Andreas Pichler sind in der Ehevorbereitung tätig und geben zukünftigen Eheleuten Inspirationen für ihre Ehe mit auf den Weg.
- Wann hatten denn Sie selbst in letzter Zeit einen besonders schönen Moment in Ihrer Ehe?
Andreas: Das war heute. Ich habe meiner Frau unaufgefordert Gemüse mitgebracht. Das hat sie gefreut, auch wenn es nur Paprika um zwei Euro war.
Elisabeth: Es sind ja in erster Linie nicht die außergewöhnlichen Highlights, die unsere Ehe besonders machen, sondern die kleinen Dinge im Alltag.
Was uns auch wichtig ist: Wir feiern Jubiläen aller Art und tragen uns schon am Beginn des Jahres diese Termine in den Kalender ein. Heuer im Juni zum Beispiel feiern wir, dass wir einander 13.500 Tage kennen.
- Wie gelingt es Ihnen, im Alltag nicht die Verbindung zueinander zu verlieren?
Elisabeth: Wir planen immer wieder Quality Time ein, also bewusst Zeit für uns. Und wir beten gemeinsam. Sollte doch ein Konflikt anstehen, dann versuchen wir die Streitkultur mit Kompromisskultur zu tauschen. So bleiben wir nicht in der Vergangenheit hängen, sondern gestalten die Zukunft.
Andreas: Und wir kennen die Liebessprache des anderen. Wenn man weiß, was der andere mag und braucht, also welche Liebessprache er spricht, kann man den Liebestank immer wieder füllen. Ich weiß, dass für Elisabeth Geschenke sehr wichtig sind. Das müssen keine teuren Geschenke sein, da genügt schon der Paprika, der von Herzen kommt. Meine Liebessprache ist die von Lob und Anerkennung: Positives Feedback bedeutet mir viel.
- Ein Patentrezept, dass eine Ehe gelingt, gibt es nicht. Was kann man aber Ihrer Erfahrung nach dazu beitragen?
Elisabeth: Mir hilft zu wissen, dass ich mich dazu entscheiden kann, zu lieben. Manchmal ist Liebe eine Kopfentscheidung. Auch wenn mir nicht danach ist, kann ich dem anderen etwas Gutes tun. Besonders hilfreich sind auch Beziehungsseminare, die wir bei Marriage Encounter kennen gelernt haben. Ein achtsamer Umgang als Paar ist wichtig entsprechend dem Wort Jesu: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“.
Andreas: Die drei magischen Zauberwörter „Bitte, Danke, Entschuldigung“ , sollen auch im Alltag nicht verloren gehen. Dabei geht es um die Haltung dahinter, um Achtung und Respekt vor dem anderen. Und die Worte machen deutlich, dass man nichts für selbstverständlich hält.
Elisabeth: In den Eheseminaren verwenden wir gern das Bild vom Kreisel: Der dreht sich eine Zeitlang von alleine, irgendwann braucht er aber wieder einen Schubser. Für ein Paar kann das heißen: Man muss dranbleiben, immer wieder braucht es neue Impulse.
- Sie haben erwähnt, dass Sie auch als Paar miteinander beten. War das etwas, was Sie am Beginn erst einmal lernen mussten?
Elisabeth: Eigentlich nicht. Wir haben das Beten in eigenen Worten schon vor unserer Hochzeit in verschiedenen Gruppen gelernt. Schwerer fällt es uns nur nach einem Streit. Meistens sagen wir dann aber am Abend zueinander: Komm, probieren wir es wieder.
- Wie erleben Sie Gott als Dritten im Bunde in Ihrer Ehe?
Elisabeth: Vor allem in der Rückschau, als roten Faden. Ich bin im Rollstuhl, und wir haben einander bei einer Wallfahrt kennen gelernt. Viele unserer Mitmenschen mussten erst erfahren, dass diese Beziehung eine „normale“ Liebesbeziehung ist, auch wenn es dabei viele Herausforderungen gibt.
Andreas: Aber Gott hat uns geführt. EHE kann man auch so lesen: Er Hilft Euch.
(1 Johannes 4:7)
Autor:Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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