Hilfe für die Ukraine
„Jeder soll seine Möglichkeiten ausloten“
Zahlreiche Menschen zeigen in ganz Oberösterreich aktuell beeindruckendes ziviles Engagement, um geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu helfen oder Geld zu sammeln.
Wie bei einem riesigen Spenden-Event am Goiserer Marktplatz oder der Öffnung eines Gästehauses für Ukrainer/innen.
Viele Hilfsorganisationen, Pfarrgemeinden und private Initiativen zeigen sich in diesen Tagen solidarisch mit jenen, die vor den Schrecken des Krieges fliehen. Große Hilfsbereitschaft stellten etwa zahlreiche Gastronomen am vergangenen Samstag in Bad Goisern unter Beweis.
„In der Ukraine passieren in diesen Tagen himmelschreiende Ungerechtigkeit und unvorstellbarer Wahnsinn. Da kann und will ich nicht wegschauen. Wir müssen ein Zeichen setzen und Hilfe leisten“, betonte Haubenkoch Christoph Held vom Gasthaus Siriuskogl, der die Hilfsaktion für die Ukraine initiiert hat.
Unter dem Motto „ Geben für Leben“ kochte er mit seinem Team und weiteren Spitzenköchen aus ganz Österreich auf. Mehr als 100 freiwillige Helfer beteiligten sich. Das Echo auf die Aktion im Salzkammergut war beeindruckend. Innerhalb von nur vier Stunden waren bereits 46.000 Euro an Spenden gesammelt, zudem wurden auch noch einige Sachspenden abgegeben. Entsprechend emotional war das Ende der Spendenveranstaltung als noch das berühmte Friedenslied „Give Peace a Chance“ von John Lennon am Goiserer Marktplatz erklang.
Dach über dem Kopf
Neben der großen Spendenbereitschaft sorgen viele Oberösterreicher/innen dafür, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine ein Dach über dem Kopf bekommen. Bereits mehr als 1.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Oberösterreich an private Wohnungen oder Häuser vermittelt worden. Dringend benötigt werden weiterhin pfarrliche Unterkünfte, in denen zumindest zehn Personen wohnen können (siehe unten). Wobei die Liste an Pfarren, die Quartiere zur Verfügung stellen, laut Informationen der Caritas jeden Tag länger wird. Derzeit werden die Unterkünfte von der Caritas jedoch noch überprüft. Die Pfarre Gschwandt plant beispielsweise, geflüchtete Menschen im Pfarrheim aufzunehmen. Zusätzlich haben schon jetzt 50 Menschen in Gschwandt ihre konkrete Hilfe angeboten, bisher zehn Familien sogar ein Quartier.
Stift öffnete sein Gästehaus
Viele Geflüchtete brauchen nur kurzfristig ein Quartier in Oberösterreich. Das Stift St. Florian hilft diesen Menschen, indem es das Gästehaus für sie geöffnet hat. Rund 15 Personen sind derzeit auf diese Weise untergebracht „Die meisten bleiben ein bis zwei Nächte, sie dürfen aber auch länger bei uns sein, bis sie wissen, wohin sie weiterziehen wollen“, erklärt Martin Spiesberger, Wirtschaftsdirektor des Stifts. Ankommenden Flüchtlingen werde jedenfalls unbürokratisch und niederschwellig geholfen. „Wir verstehen das nicht als Großtat, die wir besonders hervorheben wollen. In der aktuellen Situation soll einfach jeder seine Möglichkeiten ausloten“, betont Spiesberger.
Ratschen für die Ukraine
Die Ministrant/innen von St. Marien sind bislang immer an den Kartagen mit ihren Ratschen durch den Ort gezogen und haben die Spenden, die sie bekommen haben, in die Mini- und Jungscharkasse gelegt. Heuer wollen die Ratschenkinder dem traurigen Anlass des Krieges in der Ukraine Rechnung tragen und das „Ratschergeld“ für die Menschen in der Ukraine geben. «
Unterkünfte in den Pfarren
Für die Menschen aus der Ukraine sucht die Caritas-Flüchtlingshilfe weiterhin dringend geeignete Unterkünfte und bittet insbesondere die Pfarren um Mithilfe. Platz sollte dabei für mindestens zehn Personen sein. Kontakt: lisa.steinkogler@caritas-ooe.at
Ukrainehilfe von Young Missio
Young Missio Österreich hat die Aktion „Kinder für den Frieden“ ins Leben gerufen. Kinder sind dazu eingeladen, für die Ukraine zu beten oder mit einer „Young Missio“-Box Geld zu sammeln
Detailinfos zu den Aktionen von Young Missio unter www.youngmissio.at/ukraine
Kiewer Choräle
Alfred Wiesinger, Pfarrer in Obernberg am Inn, hat aus Anlass des Ukrainekrieges seine Notenhefte mit Kiewer Chorälen in deutscher Sprache wieder hervorgeholt, die er im Herbst 2017 für ein interkulturelles Projekt herausgegeben hat.
Die Veranstaltung„Kiewer Choral – Singen für den Frieden“ findet an den Freitagen 25.3., 1.4. u. 8.4. jeweils von 18 bis 19 Uhr (Teilnahme frei) statt. Sänger/innen sind eingeladen, den einfachen Ostchoral (in Deutsch) „zu verkosten“, wie es Pfarrer Wiesinger formuliert.
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.