Wenn man (fast) alles darf und (fast) nichts mehr muss
Nun kann man beim Frühstück in aller Ruhe die Zeitung lesen, einkaufen gehen, wenn im Geschäft wenig los ist, und auch unter der Woche einmal eine Fahrt ins Grüne unternehmen. Die Pension bietet viele Freiheiten, auf die man sich schon lange gefreut hat.
Die ersten Wochen in der Pension fühlen sich für vielen Jungpensionist/innen noch an wie ein langer Urlaub. Selbst in Zeiten von Lockdown ist manches möglich, und sei es „nur“ eine spontane Spritztour mit dem Fahrrad, die in den vielen Jahren davor dem Wochenende vorbehalten war. Über kurz oder lang stellt sich bei vielen trotzdem so etwas wie Langeweile ein, das berühmte „Loch“, in das man fällt, wenn keine Termine mehr auf dem Kalender stehen.
Die Tage mit kleinen Aufgaben füllen
Was den Arbeitsalltag ausgemacht hat, waren nicht nur soziale Kontakte, sondern auch ein fixer Tagesplan. Der fehlt nun. Das heißt nicht, dass man in der Pension den Kalender mit Aktivitäten überladen soll. Das Hetzen von einem Termin zum nächsten hat schließlich ein Ende gefunden. Doch Tage, an denen man so gar nichts vorhat, sind auf die Dauer schon langweilig. Eine Tagesstruktur, vielleicht sogar ein Wochenplan sind da hilfreich. Von Kursen jeglicher Art (auch online) über Gartenarbeit bis hin zu Basteln, Werken oder Backen kann da der Bogen reichen. Diese Tätigkeiten kann man dann mit Ruhe und Gelassenheit erledigen und sich an den Ergebnissen erfreuen. Klingt eigentlich simpel.
Neue Aufgaben suchen und finden
Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, das zu tun, was man schon immer wollte und was berufsbedingt eben nicht möglich war. Nicht selten steht das Erlernen oder Perfektionieren von Sprachen oder Instrumenten auf dem Programm. Das hält den Geist fit. Dazu sollte man natürlich genauso auf Bewegung und körperliche Fitness achten. In Gesellschaft macht dies noch mehr Spaß. Wer Enkelkinder hat, freut sich besonders darauf, in der Pension mehr Zeit für sie zu haben. Dieser Kontakt hält die Großeltern jung und ist für Kinder einfach unersetzlich. Schließlich sind auch ehrenamtliche Tätigkeiten sinnstiftend und geben einem das Gefühl, nach wie vor gebraucht zu werden.
Achtsamer, langsamer, bewusster
Ja, es darf alles langsamer gehen und man muss sich dafür nicht schämen. Und man darf auch „nein“ sagen. Wer in Pension ist, hat nicht automatisch Zeit für alle anderen. Auf sich selbst achten, das tun, was einem Freude bereitet, und dabei wichtige soziale Kontakte aktiv pflegen – das ist es, was die Pension zu einer schönen Lebensphase macht.
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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