Claudia Stöflin über Ehrenamt:
Anderen zu helfen, ist auch gesund
Schon im antiken Griechenland und seit dem frühesten Christentum wurde der Einsatz für die Allgemeinheit als persönliche Maxime für jedermann angesehen.
von Ingeborg Jakl
„Wir leben von dem, was wir geben“, hat Winston Churchill einst gesagt. Er wusste frühzeitig, wie erfüllend Hilfsbereitschaft sein kann. Und Eckart von Hirschhausen, Mediziner und Bestsellerautor, schreibt in seinem Buch „Glück kommt selten allein“: „Ehrenamtliche Arbeit macht nicht nur glücklich und zufrieden, sie verlängert auch das Leben. Um durchschnittlich sieben Jahre.“ Kurzum, wer sich ehrenamtlich engagiert, das zeigen Langzeitstudien, ist körperlich fitter, mit dem eigenen Leben zufriedener und leidet seltener an Depressionen.
Claudia Stöflin aus Möllbrücke hat sich wissenschaftlich mit dem Ehrenamt auseinandergesetzt. Sie hat untersucht, was Menschen bewegt, sich ehrenamtlich einzubringen. Die sich ohne Wenn und Aber in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Herausgekommen sind viele Erkenntnisse. Eingeflossen sind die in ihre Masterarbeit, die kurz vor der Fertigstellung ist, ebenso die Auswertung von 160 Fragebögen. Stöflin ist, wenn man so sagen darf, eine akademische Spätstarterin. Sie hat mit 38 Jahren die Matura gemacht und danach mit viel Begeisterung ein Studium begonnen. In ihrer Jugend war sie Jungscharleiterin, später ist die Mutter-Kind-Gruppe dazugekommen sowie weitere Aufgaben. „Und irgendwann habe ich neben meiner Familienarbeit beim Dorfservice mitgearbeitet.“ Sie ist hauptamtlich eingestellt worden. Da hatte sie einen guten Einblick in die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten. „Jeder kann hier seine Talente mitbringen und Wissen weitergeben.“ Menschen helfen, neue Freundschaften finden, das Selbstwertgefühl steigern; es gibt unzählige Gründe, gemeinsam etwas zu bewegen. Mit den Aufgaben werden die sozialen Fähigkeiten gestärkt; das Gefühl, gebraucht zu werden, spornt an, motiviert und setzt Glückhormone frei, um mit Hirschhausen zu sprechen. Das Geben und Nehmen funktioniert sehr gut. „Für die Menschen in der Umgebung da sein, sich einbringen und das mit einer unverbindlichen Verbindlichkeit“, bringt es Stöflin auf den Punkt.
Autor:Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag |
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